Mehr Kompetenzen, weniger Kinder

Luzerner Homeschooling Verein kritisiert strengere Regeln

Luzerner Eltern brauchen neu mehr Kompetenzen, damit sie ihre Kinder daheim unterrichten dürfen. (Bild: Symbolbild: Jessica Lewis/Unsplash)

Homeschooling erlebt im Kanton Luzern einen regelrechten Boom. Aufs neue Schuljahr hat der Kanton die Anforderungen für die Bewilligung erhöht. Sehr zum Ärger des Vereins Bildung zu Hause Kanton Luzern.

Das neue Schuljahr ist im Kanton Luzern bereits angelaufen – jedoch haben sich im Vorfeld bereits einige Schülerinnen von ihren Schulgspändli verabschieden müssen. Denn immer mehr Luzerner Eltern nehmen ihre Kinder von der öffentlichen Schule und unterrichten sie zu Hause (zentralplus berichtete). Der Kanton Luzern hat deshalb die Aufforderungen erhöht: Neu müssen Lehrer nebst einer Matura auch methodische und fachdidaktische Kompetenzen nachweisen können. Und dürfen nur noch maximal vier Kinder unterrichten.

Homeschooling Verein kritisiert «willkürliche» Anpassung

Homeschooling-Verfechterinnen wie die Präsidentin des Vereins Bildung zu Hause Kanton Luzern, Vreny Spichtig, sind deshalb schwer enttäuscht. Sie habe den Eindruck, dass der Kanton Homeschooling einschränken wolle, erzählt sie gegenüber der «Luzerner Zeitung». «Der Kanton will diese alternative Unterrichtsform eindämmen, indem er willkürlich die Anforderungen an eine Bewilligung erhöht.»

Denn diese Form des Unterrichts sei für Eltern mit sehr hohem Aufwand verbunden. Eltern, die den neuen Anforderungen nicht genügen, müssen nun die Bildung an eine Person mit Lehrdiplom delegieren. Was mit hohen Kosten verbunden sei.

Auch ärgert sie sich daran, dass eine Person nur noch maximal vier Kinder privat unterrichten darf. Vorher durften Privatlehrerinnen zwei Vierergruppen getrennt unterrichten, was ihnen ein genügend grosses Einkommen gesichert habe, so Spichtig.

Familien umgingen vorherige Regeln

Wie die Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung, Martina Krieg, erklärt, haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Familien zu Lerngruppen zusammengeschlossen (zentralplus berichtete). So sei es zu Situationen gekommen, wo zwei Lehrpersonen mit ihrer Vierergruppe an einem Ort unterrichtet haben, wie sie dem Nachrichtenportal erzählt.

Das Problem: Ab einer Gruppe von fünf Schülerinnen ist eine Privatschulbewilligung vonnöten. Es sei der Schulaufsicht schlicht nicht möglich gewesen zu prüfen, ob die Privatlehrer ihre jeweiligen Vierergruppen gemeinsam unterrichtet haben oder nicht. Deshalb habe der Kanton die Regeln wieder verschärft.

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