Viele Universitätsabgänger haben nach dem Studium Mühe, einen passenden Job zu finden. Das ist Gaudenz Zemp ein Dorn im Auge. Er fordert den Regierungsrat auf, auch bei der Universität Luzern genauer hinzuschauen.
FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp, Direktor des KMU- und Gewerbeverbands Kanton Luzern, wirft ab und zu einen kritischen Blick auf die Arbeit der Universität Luzern. So will die Luzerner Regierung beispielsweise eine psychologische Fakultät gründen, Zemp ist dezidiert dagegen (zentralplus berichtete).
Schlagzeilen machte er auch, als er mit der Idee liebäugelte, dass Studentinnen nach dem Studium die Ausbildungskosten nachträglich selbst zahlen – wenn sie keinen Kaderlohn kassieren (zentralpus berichtete).
FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp findet nun, dass die arbeitsmarktbezogene Qualifikation der Studierenden der Uni Luzern nicht immer gelingt. Seine Aussage stützt er auf gesamtschweizerische Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS).
So gaben bei einer Umfrage unter Schweizer Mastersabsolventen 58 Prozent der Studentinnen und Studenten an, dass sie auf den Einstieg in die Berufswelt schlecht vorbereitet seien. 36 Prozent der Befragten sagten zudem, dass sie einen Job haben, für welchen sie gar keinen Hochschulabschluss benötigen.
Für ein Studium gibt der Kanton laut Zemp in der Regel über 100'000 Franken aus. Der FDP-Kantonsrat fordert daher eine Einschätzung der Regierung zur Bildungsrendite. Ihm gehe es schlussendlich auch um die Bekämpfung des Fachkräftemangels.
In seiner Anfrage an den Kantonsrat stellt Gaudenz Zemp neun Fragen. Dazu gehört beispielsweise die Frage, in welcher Form die Zahlen des BfS bei der Steuerung des Angebots der Universität Luzern berücksichtigt werden.
Laut Zemp liegt der Erwerblosenanteil von Universitätsabsolventen ein Jahr nach Studienabschluss dreimal höher als der Schweizer Durchschnitt. Er möchte eine Beurteilung der Regierung zu diesen Zahlen. Abschliessend stellt der FDP-Kantonsrat die Frage: «Welche Schritte sieht die Regierung, um diese Zahlen an der Universität Luzern zu verbessern?»
Die Anfrage ist am Donnerstag bei der Regierung eingegangen.
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