In der Luzerner Gemeinde Escholzmatt-Marbach wurde am Sonntag über den Sonderkredit zum Neubau des Schulhauses Pfarrmatte abgestimmt. Der Entscheid fiel äusserst knapp aus.
Die Gemeinde Escholzmatt-Marbach wollte das Schulhaus Pfarrmatte für rund 20 Millionen Franken neu bauen. Nebst dem Neubau von sechs Klassenzimmern war auch der Bau eines neuen Gemeinde- und Pfaarsaals vorgesehen. Das Gebäude sollte künftig einen Mehrwert für die gesamte Gemeinde bringen.
Offenbar war die Gemeinde aber nicht überzeugt von diesem Mehrwert. Denn an der Abstimmung am Sonntag lehnte die Bevölkerung den 20-Millionen Sonderkredit hauchdünn ab. 993 Stimmberechtigte stimmten für den Sonderkredit, 1’054 dagegen. Daraus resultiert eine Ablehnung von 51,5 Prozent bei einer Stimmbeteiligung von rund 60 Prozent.
Knappes Ergebnis hat sich angedeutet
Dass es ein knappes Resultat werden wird, war anzunehmen. So waren auch die Meinungen der politischen Ortsparteien gespalten. Die SVP war gegen die Vorlage und bezeichnete das Vorhaben als «Prestigeprojekt». Ihr waren die Kosten im Verhältnis zum Nutzen zu hoch, wie die «Luzerner Zeitung» berichtete.
Die Mitte wiederum war dafür, SP und FDP erteilten eine Stimmfreigabe. Für sie überwogen weder die Pro-, noch die Kontra-Argumente.
Für den Gemeinderat ist es eine herbe Niederlage. Er muss das Projekt nun neu und in redimensionierter Form aufgleisen. «Der Gemeinderat nimmt diesen Entscheid zur Kenntnis. Er respektiert und trägt in vollem Umfang den Willen der Bevölkerung», heisst es auf der Webseite der Gemeinde.
Schulen haben gewöhnlich leichtes Spiel
Das Ergebnis ist insofern überraschend, da Bauprojekte von Schulhäusern an der Urne grundsätzlich leichtes Spiel haben. In Baar beispielsweise sprach die Bevölkerung in den vergangenen Monaten gleich mehrere Kredite im zweistelligen Millionenbereich für neue Schulhäuser (zentralplus berichtete).