Integrationsprojekt für Ukrainer

Caritas Luzern unterstützt Geflüchtete bei Stellensuche

Ukrainische Flüchtlinge sollen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Die Caritas Luzern hat daher ein Integrationsprojekt lanciert. (Bild: mik)

Die Caritas Luzern hat in Zusammenarbeit mit der Luzerner Wirtschaft ein neues Arbeitsintegrationsprojekt lanciert. Ziel des Projektes ist, ukrainische Geflüchtete in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 sind über 65'000 Personen in die Schweiz geflüchtet. Die meisten der geflüchteten Personen haben vom Bund den «Schutzstatus S» erhalten. 

Das Problem: Dieser Status ist «rückkehrorientiert». Zwar erleichtere der Schutzstatus die soziale und berufliche Integration, indem Kinder sofort die Schule besuchen und Erwachsene ohne Wartefrist eine Erwerbstätigkeit aufnehmen können. Der Bund geht dennoch davon aus, dass die Geflüchteten wieder einmal zurück in ihre Heimat gehen. Deshalb hat der Bund bisher auf weitergehende Massnahmen verzichtet (zentralplus berichtete). Lediglich ein Sprachkurs ist fixer Bestandteil der Integrationsmassnahmen.

Caritas Luzern will Lücke schliessen

Aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation ist die Nachfrage nach Arbeitskräften gross. Caritas Luzern versucht nun eine Lücke zu schliessen, indem sie ukrainische Geflüchtete, die einer Arbeit nachgehen wollen, bei der Stellensuche unterstützt. Dafür arbeitet Caritas Luzern mit der öffentlichen Hand, dem ukrainischen Kultur- und Begegnungszentrums «Prostir», Verbänden und Arbeitgebern zusammen.

Auch im Projekt involviert ist die Wirtschaftsförderung des Kantons Luzern. Deren Direktor Ivan Buck meint zum Engagement der Caritas Luzern: «Die Zentralschweizer Wirtschaft benötigt zwingend Arbeitskräfte, weshalb wir diese Initiative sehr begrüssen.»

Vor einer Vermittlung werden Fähigkeiten abgeklärt

Damit die Vermittlung in den Arbeitsmarkt für ukrainische Stellensuchende und Arbeitgebende gelingt, wird vor einer Vermittlung das Potenzial der Stellensuchenden geklärt: Je nach Einschätzung kann eine Person direkt an den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt werden oder aber eine arbeitswillige Person nimmt an einem geeigneten Vorbereitungsprogramm teil. Solche Programme können Vermittlung von Fachwissen, das Kennenlernen von spezifischen Branchen oder praxisorientierte Arbeitseinsätze umfassen.

Einzelne Geflüchtete sind sehr gut qualifiziert

Caritas Luzern hat im August mit den Beratungsgesprächen gestartet. Bisher wurden rund 40 Erstgespräche mit ukrainischen Geflüchteten geführt. Es hat sich gezeigt, dass sich einige Personen für Tätigkeiten im Gesundheitswesen, in der Hotellerie oder im Bereich der Hilfskraft eignen. Einzelne Personen sind auch sehr gut qualifiziert und könnten deshalb in unterschiedlichen Branchen eingesetzt werden.

Bei rund zehn Personen führte das Erstgespräch noch zu keinen weiteren Schritten. Als Herausforderung erweist sich in den meisten Fällen die deutsche Sprache. Diese Hürde könne man durch Sprachkurse jedoch überwinden.

Caritas will schnell vorwärtsmachen

Caritas Luzern will den Integrationsprozess bei Personen mit Arbeitsmarktpotential rasch vorantreiben, um zeitnah mögliche Arbeitnehmende an die Zentralschweizer Wirtschaft zu vermitteln.

«Ob und wie ukrainische Geflüchtete in ihre Heimat zurückkehren können, ist momentan sehr ungewiss. Wir sehen mit der raschen Vermittlung an die Wirtschaft nicht nur den ökonomischen Aspekt, sondern auch den sozialen. Arbeit ist wichtig für den Selbstwert einer Person, sie gibt Struktur und Stabilität in unsicheren Zeiten» wird Karin Hunziker, Leiterin berufliche Integration bei Caritas Luzern, in einer Medienmitteilung zitiert.

In einem nächsten Schritt sollen nun ganz konkret Arbeitnehmende an Zentralschweizer Arbeitgeber vermittelt werden.

Die Caritas Luzern finanziert dieses Arbeitsintegrationsprojekt mit Geldern, die im Kontext des Ukrainekonflikts für die Inlandsarbeit gespendet wurden. Dazu gehört eine Kooperation mit Caritas Schweiz und der Glückskette.

Verwendete Quellen

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