«Korrekte Geschäftsabläufe»

Bericht entkräftet Vorwürfe gegen Globegarden

Ein Bericht einer Anwaltskanzlei stellt Globegarden ein gutes Zeugnis aus. (Symbolbild)

Die Kindertagesstätten-Kette war von ehemaligen Mitarbeitern in den Medien mit heftigen Vorwürfen konfrontiert worden. Doch ein Bericht einer Anwaltskanzlei entlastet Globegarden nun.

Kinder sollen bei unangemeldeten Kontrollen im Keller versteckt, Präsenzlisten manipuliert worden sein. Solche Vorwürfe äusserten ehemalige Globegarden-Angestellte vor einigen Monaten in der Republik (zentralplus berichtete). Die Kindertagesstätten-Kette, die auch Einrichtungen in Zug betreibt, wurde daraufhin aktiv und beauftragte einen unabhängigen Experten, die Vorwürfe zu überprüfen. Nun liegt der Bericht vor.

«Es gibt weder Hinweise auf Täuschung noch solche auf systematische Missachtung regulatorischer Vorgaben bei der Kita-Betreiberin», fasst Globegarden die Ergebnisse in einer Medienmitteilung zusammen. Bereits vor den Anschuldigungen seien die Einrichtungen regelmässig von den Behörden überprüft worden, schwerwiegende Beanstandungen habe es nicht gegeben. Ausserdem lasse sich die Kette seit 2010 freiwillig durch TÜV Süd mit dem Label International Education Excellence zertifizieren.

15 Ordner voller Dokumente analysiert

Trotzdem hat die Geschäftsleitung nach dem Bericht der Republik die Überprüfung durch einen Experten in Auftrag gegeben. Dabei handelt es sich um die Zürcher Kanzlei «Niederer Kraft Frey». Damit habe man jeden Zweifel ausräumen wollen, wird Christina Mair, eine der drei Geschäftsführerinnen, in der Mitteilung zitiert.

Die Experten hätten Einsicht in sämtliche Dokumente gehabt und seien während ihrer Arbeit weder behindert, noch beeinflusst worden. Über 7500 Seiten verteilt auf rund 15 Bundesordner haben die Juristen überprüft, schreiben sie in ihrem Bericht. Ausserdem wurden vier Einrichtungen besucht, weiteres Feedback fand in Form von über 100 E-Mails digital den Weg in die Kanzlei.

Betreuungsschlüssel mit wenigen Ausnahmen eingehalten

Die Anwaltskanzlei kam nun zum Schluss, dass Globegarden-Tagesstätten wegen der «Grösse der Organisation sogar mutmasslich häufiger als andere Kitas unangekündigt und angekündigt kontrolliert» werden. Die behördlichen Anforderungen würden beim Betreuungsschlüssel «grundsätzlich eingehalten». Arbeitsrechtlich verhalte sich Globegarden «sachgerecht und fair und verletzt keine arbeitsrechtlichen Bestimmungen».

Die Löhne für die Mitarbeitenden seien auf allen Stufen höher als die gesetzlichen Lohnvorgaben, sie würden auch regelmässig und pünktlich ausbezahlt. Die Befragungen hätten weiter ergeben, dass sowohl Mitarbeitende als auch Eltern Globegarden hohe bis sehr hohe Zufriedenheitswerte ausstellen. 20 der 43 Kitas hätten beispielsweise bei der Elternumfrage 2019 eine Weiterempfehlungsrate von 100 Prozent erreicht. Auch das Ernährungskonzept erhalte gute Noten.

Die Betreuungsschlüssel, also die Anzahl Kinder, die auf eine Betreuungsperson fallen, seien «bis auf ganz wenige Fälle» eingehalten worden. Dort, wo dies nicht der Fall war, ging es um Kindergartenkinder, die nicht mehr unter die Krippenrichtlinien fallen. Zur Erinnerung: Der Zuger Stadtrat hatte in der Vergangenheit gegen Globegarden mehrere Bussen ausgesprochen, weil der Betreuungsschlüssel nicht eingehalten worden war (zentralplus berichtete). Die Kita-Kette hatte damals betont, dass es sich um Einzelfälle handle.

Corona hat auch Globegarden nicht verschont

Nun stellen die Zürcher Anwälte ihr ein positives Zeugnis aus. «Wir sind über die Befunde sehr erleichtert», wird Co-Geschäftsführerin Mair in der Mitteilung zitiert. Trotzdem sei die Organisation nun wirtschaftlich gefordert. Die Coronakrise habe auch bei Globegarden Spuren hinterlassen. Dennoch habe man geplante Lohnerhöhungen vollzogen, während sie andauerte. Zwar seien einige Probezeiten aufgelöst worden, Kündigungen seien infolge der Pandemie jedoch nicht ausgesprochen worden.

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