Zuger Rapper an der Sprungfeder

Bei der Bandprobe im Interregio nach Luzern

Der Zuger Rapper Weibello (Mitte) und seine Band gewannen die Vorrunde im Treibhaus.

(Bild: Thomas Marmet)

Der Zuger Rapper Weibello fährt an der Sprungfeder mit einer kompletten Band ein. Wir waren dabei, als ein Teil der Band die Songs geprobt hat. Und zwar im Interregio von Zug nach Luzern.

Einer packt seine Gitarre aus, ein anderer setzt sich auf den mitgebrachten Verstärker und zupft schonmal an seiner Bass-Gitarre rum: Der Zuger Rapper Weibello probt mit seiner Band heute im Interregio nach Luzern. Die Gewohnheits-Grimassen der Pendler können die vier Zuger Musiker nicht abschrecken, denn die Zeit drängt: In einer Stunde steht die Live-Accoustic-Session beim Luzerner Radio 3fach an. 

«Die Jungs haben alle noch eigene Projekte, da ist die Zeit manchmal ein wenig knapp für Proben», erklärt Weibello. Das ist schlecht, denn beim Interview bei Radio 3Fach ist ein kleines Akkustik-Konzert geplant. «Wir haben noch nie in dieser Kombination akkustisch gespielt» Höchste Zeit also, noch kurz zu proben. Denn wer am Radio eine gute Session hinlegt, erhöht auch seine Chancen am Samstag das Sprungfeder-Finale zu gewinnen. Dafür hat sich der Zuger Rapper vor rund einem Monat mit seiner Band qualifiziert.

Die pragmatische Lösung zum drängenden Problem: Eine Probe im Interregio von Zug nach Luzern. Wir waren dabei und haben das Ganze gefilmt.

Der Zuger Rapper Weibello kämpft am Samstag am Sprungfeder-Finale mit seiner Band um den Preis von 6000 Franken. Qualifiziert haben die Jungs sich aber nicht in gewohnten Gewässern. Aus organisatorischen Gründen musste die Zuger Band im Luzerner Treibhaus um den Finaleinzug des Bandwettbewerbes kämpfen. Das fremde Publikum eroberten sie aber im vorbeigehen und sicherten sich deutlich das Ticket in die Schüür, ans Finale.

Vom Battle-Rap zum Songschreiber

Weibello hat mit Rap angefangen, als die grossen Zeiten bereits vorbei waren. «Flaute-Zeit», nennt er das. Doch auf Flaute folgt Sturm und die ersten Böen sind bereits seit einigen Jahren zu spüren: «Schweizer Hip-Hop wird wieder mehr am Radio gespielt, es gibt immer mehr Künstler, die wieder schweizerdeutsche Musik machen.» Und Weibello ist Bestandteil des Aufwindes. 2013 gewann er den Final von «Ultimate MC», der inoffiziellen Schweizermeisterschaft im Battle-Rap.

Die Battle-Rap-Zeiten liegen nun aber hinter ihm. Vor zwei Jahren beschloss Weibello, er wolle sich nun ans Songschreiben machen, denn: «Songschreiben und batteln sind zwei paar Schuhe», erzählte er damals dem Radio Industrie. Ob die Song-Schuhe auch passen, war da noch nicht klar.

«So knapp, quasi eins-null verlieren wäre hart.»
Weibello

Heute könnte sich Weibello auch Aschenputtel nennen, denn die Schuhe passen gut. Das hat das Publikum an der Sprungfeder-Vorrunde im Luzerner Treibhaus bestätigt und den Zuger in den Final geschickt. Und nun? «Ich hoffe einfach, dass das Resultat klar sein wird», sagt Weibello. «Vielleicht werden wir ganz klar von der Konkurrenz weggeputzt, aber so knapp, quasi eins-null verlieren wäre hart.»

Der Zuger Rapper Weibello(Mitte) und seine Band gewannen die Vorrunde im Treibhaus.

Der Zuger Rapper Weibello(Mitte) und seine Band gewannen die Vorrunde im Treibhaus.

(Bild: Thomas Marmet)

 

 

 

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