Zahlen steigen weiter an

Bei 5’000 Zuger Betrieben herrscht Kurzarbeit

Die Zahl der Gesuche um Kurzarbeit in Zug ist im April und Mai starkt angestiegen (Bild: Markus Gann)

Rund 5'000 Zuger Firmen haben seit Jahresbeginn ein Gesuch für Kurzarbeitsentschädigung eingereicht. Dass die Zahlen so hoch sind hat auch damit zu tun, dass viele schweizweit tätige Unternehmen ihren Hauptsitz am Zugersee haben.

Der Lockdown hat die Wirtschaft des Kantons Zug hart getroffen. Im April zählte der Kanton am meisten Arbeitslose in der Zentralschweiz (zentralplus berichtete). Wer aber noch eine Stelle hat, kam in den letzten Monaten kaum zum Arbeiten. Dies geht aus einem Bericht der «Zuger Zeitung» hervor, wonach seit Anfang Jahr rund 5'000 Zuger Firmen Kurzarbeit beantragt haben.

Wieviele Leute davon betroffen sind, Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut auf Anfrage der Zeitung jedoch nicht genau beziffern, denn bei den Anmeldungen handle es sich um Selbsteinschätzungen der Betriebe über den möglichen Umsatzeinbruch, gemessen an der Unterbeschäftigung für die kommenden Monate, welche nicht genau angegeben werden müssen.

Zahlen sind noch provisorisch

Dennoch lässt sich ein Bild skizzieren: Im Januar und Februar, also vor dem Lockdown beantragten laut Statistik des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) nur neun Zuger Unternehmen Kurzarbeit. Davon waren lediglich 55 Personen betroffen. Im März, als sich das Virus bereits im ganzen Land ausgebreitet hatte, meldeten sich 3'945 Unternehmen mit total 3'9050 Mitarbeiter für die Kurzarbeit an. Im April waren es nochmals 1'077 Firmen mit 5'146 Angestellten, was ein Total von 5'031 Unternehmen und 4'4251 Angestellten in den letzten vier Monaten macht, so die «Zuger Zeitung».

Diese Zahlen seien indes noch provisorisch, da die Firmen nach Abschluss eines Monats jeweils drei Monate Zeit haben, die Kurzarbeitsentschädigung geltend zu machen. Demnach seien am 7. Mai die definitiven Januarzahlen publiziert worden, nicht aber die provisorischen Daten vom Februar bis April, erklärt Thalmann-Gut.

Arbeitslosenzahlen sollen ab Mitte 2021 sinken

Dass Zug derart stark betroffen ist, hängt laut der Regierungsrätin auch damit zusammen, dass viele Unternehmen, die in der ganzen Schweiz tätig sind, ihren Hauptsitz in Zug haben. Die Arbeitsausfälle fallen also hier an. Für April und Mai rechnet Thalman-Gut aktuell mit einer Zunahme von Kurzarbeitsentschädigung gegenüber März. Danach geht sie von einer Abnahme aus. Zudem werde wohl die Arbeitslosigkeit bis 2021 noch weiter ansteigen, sich Mitte des Jahres stabilisieren und anschliessend wieder zurückgehen.

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