Krienser Hauskäuferin mutmasslich getäuscht

Bauer pflastert Landwirtschaftszone mit illegalen Wohnungen zu

Am Schattenberg in Kriens hat ein Bauer jahrelang illegal gebaut.

(Bild: giw)

Oberhalb von Kriens hat ein ehemaliger Bauer über Jahrzehnte hinweg die Behörden an der Nase herumgeführt. Auf dem Schattenberg baute er wiederholt illegale Wohnungen. Doch nun hat er sein Besitz verkauft und ist umgezogen. Sehr zum Leidwesen der Käuferin – ihr droht ein Zwangsrückbau durch die Gemeinde.

Am Schattenberg oberhalb von Kriens treibt ein Bauer seit Jahren ein Katz- und Mausspiel mit den Behörden. Im Sommer dieses Jahres hat eine Aargauerin ein Haus unweit des «Burestübli» gekauft. Was sie dabei offenbar nicht wusste: Das Haus wurde vom vorherigen Besitzer illegal ausgebaut, berichtetet die «Luzerner Zeitung».

Bereits zuvor bekam der Mann laut dem Medienbericht bereits im Januar den Entscheid der Gemeinde, dass er einen Grossteil der Ausbauten wieder rückgängig machen muss. Ihm wurde eine Frist von sechs Monaten gesetzt. Statt dem Folge zu leisten, verkaufte er das Haus kurz vor Ablauf der Frist.

Nun steht die Hauskäuferin schlecht da: Die Gemeide pocht auf den Rückbau und droht diesen selbst zu organisieren und in Rechnung zu stellen. Sonst drohe die Pfändung.

Bereits seit 1991 illegale Wohnungen

Laut dem Anwalt der Betroffenen habe der Bauer das Haus verkauft, ohne auf die Probleme hinzuweisen. Für ihn steht allerdings fest: «Der Mann hat meine Mandantin arglistig getäuscht.»

Der Bauer, welcher für eine Stellungnahme trotz mehrerer Versuche nicht erreichbar war, ist in Kriens kein unbeschriebenes Blatt. Laut der «Luzerner Zeitung» ist der Bauer bereits mehrfach negativ aufgefallen.

Bereits im Mai 1991 stellte die Gemeinde fest, dass im Dachgeschoss seines Bauernhauses auf dem Schattenberg eine zusätzliche Wohnung eingebaut wurde. Inzwischen hat er Land, Scheune und Haus verkauft und lebt nun im Luzerner Hinterland.

Langer Rechtsstreit droht

Auch in den folgenden Jahren baute der Mann, baute der Mann offenbar wie es ihm passte. Mehrmals erstellte er Bauten, die er nachträglich wieder abbrechen musste. Den Höhepunkt erreichte der Fall im Dezember 2012, als Vertreter von Kanton, Gemeinde und die Polizei einen Augenschein vor Ort machten.

Das Haus wurde umfassend umgebaut. Im Untergeschoss wurden vier 1-Zimmer-Studios eingerichtet. Für Wohnzwecke wurden unter anderem die Garage umgebaut sowie der Heiz- und der Waschraum verkleinert. Die Waschmaschine steht nun einfach im Gang. In das erste und zweite Dachgeschoss wurde zudem eine nicht bewilligte 4-Zimmer-Wohnung eingebaut. Und auch im Bienenhaus nebenan wurde eine Schlafgelegenheit eingerichtet – ebenfalls alles illegal.

All diese Veränderungen müsste nun also die neue Besitzerin rückgängig machen. Für die neue Besitzerin steht im Vordergrund, den Kauf rückgängig zu machen. Nun droht ein jahrelanger Rechtsstreit.

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