Stein mit Seltenheitswert

Bauarbeiter finden in Luzern 40 Millionen Jahre alten Findling

Der uralte Findling misst über drei Meter und wiegt an die 17 Tonnen. (Bild: Beat Keller)

Bei Bauarbeiten im Bruchquartier mitten in der Stadt Luzern förderten Arbeiter ein Relikt aus grauer Vorzeit zutage: einen vierzig Millionen Jahre alten Findling. Weil der Stein einer Überbauung weichen muss, wird er in die Allmend verlegt.

Im Luzerner Bruchmattquartier wird derzeit der neue Elisabethenpark und ein Pflegezentrum mit Wohnungen realisiert. Vergangene Woche stiessen die Bauarbeiter auf einen über drei Meter grossen Findling. Mit einem Gewicht von über 17 Tonnen gehört der Stein damit zu den grössten bekannten Findlingen auf Luzerner Stadtgebiet, wie die Stadt in einer Medienmitteilung schreibt.

«Derartige, sehr harte Quarzsandsteine kommen im Einzugsgebiet der Zentralschweizer Eiszeit-Gletscher vor allem im hinteren Engelbergertal vor», heisst es weiter. Darum sei es naheliegend, dass der Findling vor rund 17'000 Jahren von diesem Engelberger Gletscher über 30 Kilometer weit ins Reusstal transportiert wurde.

Stein mit Seltenheitswert

Die Bagger haben nebst dem etwa 40 Millionen Jahre alten Mega-Exemplar auch noch andere, kleinere Findlinge ausgegraben. Der Luzerner Geologe Beat Keller hat den Fund untersucht: «Ein so spezieller Findling aus einer Grundmoräne ist mir auf Stadtboden nicht bekannt. Zum Glück haben die Leute der Baufirma umsichtig reagiert und die Findlinge nicht einfach zerstört».

Der Luzerner Geologe Beat Keller untersucht den Findling. (Bild: Stadt Luzern)

Weil die Steine aber nicht auf dem Grundstück bleiben können, wurden sie am Dienstagnachmittag aufwändig und unter Einsatz eines Tiefladers und einem Grosskran aus dem Erdreich gehoben und auf die Allmend ins Naturerlebnisgebiet transportiert. Die Firmen Eberli AG und Lötscher Tiefbau stellten dafür kostenlos ihre Fahrzeuge zur Verfügung.

Der aussergewöhnliche Riesenfindling und seine kleinen Gefährten können künftig bei einem ausgedehnten Spaziergang auf der Allmend am Zihlmattweg bestaunt werden.

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