«Bisher eher halbherzige, aber teure Massnahmen»

Baldeggersee: Luzerner Umweltverbände wollen Taten sehen

Noch gehört der Baldeggersee der Naturschutzorganisation «Pro Natura».

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Den Luzerner Umweltverbänden Pro Natura, Bird Life und WWF reichts. Sie fordern den Kanton auf, den unmissverständlichen Worten auch rasch klare Taten folgen zu lassen, was die überdüngten Böden und den Baldeggersee anbelangt.

Nur Reden reicht nicht mehr. Dieser Meinung sind die Luzerner Umweltverbände Pro Natura, Bird Life und WWF, wenn es um den überdüngten Baldeggersee geht.

«In der Medienmitteilung vom 19. März nennt der Kanton die Auswirkungen und das zugrunde liegende Problem ohne Umschweife beim Namen», sagt Samuel Ehrenbold, Geschäftsführer von Pro Natura Luzern (zentralplus berichtete): «Der Baldeggersee ist nach wie vor überdüngt und muss belüftet werden. Grund dafür sind die hohen Phosphoreinträge aus der Landwirtschaft (…). Damit der See langfristig gesunden kann, muss die Phosphordüngung auf einem grossen Teil der landwirtschaftlichen Flächen deutlich reduziert werden.»

Aus Sicht der Luzerner Naturschutzorganisationen ist das Problem der überversorgten Böden hausgemacht: Die im schweizweiten Vergleich hohen Nutztierbestände würden zu einer umweltbelastenden Landwirtschaft führen.

Drastische Reduktion der Phosphordüngung gefordert

Um die grossflächig mit Phosphor überdüngten Böden im Kanton Luzern und die Mittellandseen zu sanieren, brauche es eine drastische Reduktion der Phosphordüngung. «Wir fordern den Kanton deshalb auf, den unmissverständlichen Worten auch rasch klare Taten folgen zu lassen», so Ehrenbold.

Die «bisher eher halbherzigen, aber teuren Massnahmen» könnten das Problem nicht beheben. Vielmehr muss eine standortgerechte, umweltschonende Nutztierhaltung das Ziel sein. So wäre aus Sicht der Umweltverbände im graslanddominierten Kanton Luzern die Umstellung auf überwiegend extensive Weidehaltung von Rindvieh für die Fleisch- und Milchproduktion ein vielversprechender Ansatz.

Werden weiterhin fragwürdig hohe Nutztierdichten toleriert und hierfür tonnenweise Futtermittel aus dem Ausland importiert, bleibe die Dauerverschmutzung des Baldeggersees ein ungelöstes Problem – «und die Steuerzahler müssen weiterhin tief in den Geldsack greifen für Massnahmen, die weitestgehend Symptome bekämpfen, das grundlegende Problem aber nicht zu lösen vermögen, sagt Ehrenbold.

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