Luzerner Regierung verlangt 24 Millionen Franken

Bahnhof Rothenburg Station soll ein massives Facelifting erhalten

So könnte es künftig in Rothenburg aussehen: Der Bahnhof Rothenburg Station soll durch zwei neue Bushubs ergänzt werden. (Visualisierung: zvg)

Unübersichtlich, unattraktiv, provisorisch: Der Bahnhof Rothenburg Station ist kein Infrastruktur-Juwel. Das soll sich ändern. Nachdem sich die Rothenburger Bevölkerung deutlich für eine Umgestaltung ausgesprochen hat, zieht die Luzerner Regierung nach. Sie verlangt vom Parlament einen saftigen Sonderkredit.

In Rothenburg Station steht wohl bald kein Stein mehr auf dem anderen. Sowohl der Bahnhof selbst als auch die Umgebung sollen massiv umgestaltet und aufgewertet werden. Zu nichts geringerem als einer waschechten Mobilitätsdrehscheibe soll der Bahnhof ausgebaut werden.

Zwei komplett neue Bushubs ergänzen künftig einen neu gestalteten Bahnhof – inklusive eine neue Unterführung. Das gibt es natürlich nicht gratis, sondern für rund 36 Millionen Franken. Die SBB, die Gemeinde Rothenburg, der Bund und der Kanton Luzern beteiligen sich daran. Die Luzerner Regierung beantragt zu diesem Zweck nun einen Sonderkredit von rund 24 Millionen Franken.

Rothenburger haben bereits Ja gesagt

Der Antrag der Luzerner Regierung erfolgt knapp eine Woche, nachdem sich die Rothenburger Bevölkerung an der Urne klar und deutlich für das Projekt ausgesprochen hat. Konkret hiess sie mit 79 Prozent Ja-Stimmen einen Kredit in der Höhe von 16,35 Millionen Franken für den Umbau des Bahnhofs gut – wobei die Gemeinde netto lediglich mit rund 4,2 Millionen belastet wird.

Die verbleibenden Kosten werden vom Kanton Luzern, dem Bund (via Agglomerationsprogramm) und den Busunternehmen getragen, die den Bahnhof künftig anfahren werden. Der Kanton Luzern will sich mit netto 17 Millionen Franken am Grossprojekt beteiligen. Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat deshalb, einen Sonderkredit zu bewilligen. Dieser beinhaltet mit rund 24 Millionen Franken auch die Bundesbeiträge aus den Agglomerationsprogrammen, wie die Regierung in einer Mitteilung schreibt.

Neuer Bahnhof und zwei Bushubs

Das Projekt besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:

  • Neuer Bahnhof mit Unterführung

Der Bahnhof Rothenburg Station wird durch die SBB umgebaut. Mit dem Projekt werden sämtliche Infrastrukturanlagen umgebaut, um dem Behindertengleichstellungsgesetz zu entsprechen. Neu wird ein Mittelperron erstellt. Dieses wird sowohl durch eine Treppe als auch durch eine neue Rampe erschlossen. Das ostseitige Gleis, das heute als Abstellgleis genutzt wird, wird verlängert und als drittes Gleis für den Personenverkehr genutzt.

Durch die neue Personenunterführung sollen die Wege verkürzt und ein hindernisfreier Zugang zu Bus und Bahn sichergestellt werden. Beim Hauptperron wird zudem ein Fahrradunterstand mit rund 40 Plätzen realisiert.

  • Bushub West

Beim sogenannten Bushub West werden vier Bushaltekanten realisiert. Zwei Haltekanten schliessen an den Hauptperron an und zwei Haltekanten werden über einen separaten Mittelperron bedient. Auf dem Hauptperron werden zwei Dächer als Witterungsschutz für die Fahrgäste gebaut.

Die bestehenden Park-and-ride-Parkplätze der SBB werden aufgehoben respektive auf der Ostseite angesiedelt. Auf der Westseite werden Kiss-and-ride-Parkplätze sowie Parkplätze für Gehbehinderte und Taxis erstellt.

Der Ausbau des Bushubs führt im Bahnhofbereich zu einer Verschiebung der Hasenmoosstrasse um rund drei Meter. Zudem wird die Fahrbahnbreite von heute rund 5,8 auf neu 10,4 Meter ausgebaut, wie die Regierung mitteilt. Es werden zwei separate Radstreifen markiert und ein Mittelbereich mit Schutzinseln für die Fussgänger realisiert. Das separate Trottoir auf der westlichen Strassenseite wird beibehalten. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Hasenmoosstrasse wird von heute 60 auf neu 50 Kilometer pro Stunde reduziert.

Grobübersicht des geplanten Infrastrukturausbaus beim Bahnhof Rothenburg Station (Grafik: Kanton Luzern)
  • Bushub Ost

Beim Bushub Ost werden zwei Bushaltekanten realisiert. Eine Haltekante wird über den bahnseitigen Busperron bedient, wo ebenfalls ein Dach als Witterungsschutz für die Fahrgäste erstellt wird. Die zweite Bushaltekante schliesst direkt an das Bebauungsplangebiet Ost an.

Für die Fahrräder wird an zentraler Lage ein neuer Unterstand mit 44 Plätzen realisiert. Optional kann zu einem späteren Zeitpunkt ein zweiter Fahrradunterstand erstellt und die Kapazität verdoppelt werden, schreibt die Regierung. Für den motorisierten Individualverkehr wird ein bestehender Parkplatz als Park-and-ride-Anlage ausgebaut und mit jeweils einem Parkfeld für Gehbehinderte und Taxis sowie einem Abstellplatz für acht Motorräder ergänzt.

Projekt wird 2023 abgeschlossen

Der Zeitplan für die Neugestaltung ist recht sportlich. Noch für diesen Herbst planen die SBB mit den Vorarbeiten zu beginnen. Die Hauptarbeiten am Bahnhof starten demnach Anfang 2022. Die Realisierung der Bushubs soll anfangs 2023 angegangen werden und das gesamte Projekt bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Dieser Zeitplan setzt voraus, dass keine Rechtsmittel gegen das Projekt ergriffen werden und die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Der Kantonsrat entscheidet in der September-Session über den Umbau-Kredit.

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