Kinderärzte und Kantonsspital sind sich uneinig

Babys führen zu Knatsch in Zug

Wie drehe ich das Baby richtig? Auch das will gelernt sein.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Kommt ein Baby in Zug zu früh zur Welt, wird es am Kinderspital Luzern versorgt. Nun prüft das Zuger Kantonsspital offenbar eine eigene Abteilung, die sich um Frühgeborene kümmert. Das kommt bei den Kinderärzten gar nicht gut an – sie sind ab sofort nicht mehr für die Baby-Betreuung zuständig.

Die Zuger Kinderärzte und die Leitung des Kantonsspital sind sich nicht einig: Seit Anfang Juli sind die Kinderärzte deshalb nicht mehr für die Betreuung der Neugeborenen zuständig. Das berichtet die «Zuger Zeitung».

Was ist passiert? Kommt es nach einer Geburt zu Komplikationen, wird einer der Zuger Kinderärzte aufgeboten, die Bereitschaftsdienst haben. Ebenfalls für die Kontrolle, bevor ein Neugeborenes nach Hause kann. Nun aber scheiterten die Verhandlungen für einen neuen Vertrag.

Die Kinderärzte machen die Spitalleitung dafür verantwortlich. Offenbar steht eine neue Abteilung am Kantonsspital zur Debatte, die sich auch um Frühgeborene kümmern soll. Diese werden bislang im Kinderspital Luzern versorgt. «Wir können den Sinn einer solchen Abteilung in Zug nicht nachvollziehen. Pro Jahr gibt es rund 15 Fälle, die für die Betreuung im Kanton in Frage kommen, die Auslastung ist also gering», sagt die Baarer Kinderärztin Victoria Marty gegenüber der «Zuger Zeitung». Sie äussert auch fachliche Kritik an den Plänen und ist damit nicht die Einzige. 

Auf der anderen Seite kam es offenbar auch auf finanzieller Seite zu Differenzen. Von Seiten des Spitals ist von überhöhten Honorarforderungen die Rede.

Betreuung ist gewährleistet

Zu neuen Vertragsverhandlungen kam es, weil viele Kinderärzte angesichts der anstehenden Veränderungen ihren Vertrag Ende 2016 kündigten. Obwohl die Kinderärzte nun nicht mehr aufgeboten werden: Für die Versorgung der Babys ist gesorgt, wie die Gesundheitsdirektion mit Verweis auf die Ärzte der Frauenklinik versichert. «Wir mussten damit rechnen, dass die Verhandlungen scheitern, und haben deshalb vorgesorgt. Die Betreuung ist sichergestellt», bestätigt Spitaldirektor Matthias Winistörfer im Artikel.

Das Thema ist allerdings noch nicht vom Tisch. Gemäss Marty stehen nächste Woche erneut Gespräche an.

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