Wasser fliesst neben dem Flussbett

Baar: Hangrutsch verschüttet das Lorzentobel

Mehrere Tonnen Gestein sind in der Nacht auf Mittwoch in die Lorze gestürzt. (Bild: zvg)

Ein Hangrutsch im Lorzentobel hat bei Allenwinden das Flussbett verschüttet. Zum Schutz des Lorzentobelwegs wird ein Damm errichtet. Der Weg und damit auch die nationale Veloroute bleiben weiterhin geöffnet.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist im Lorzentobel ein Hangstück in die Lorze abgerutscht. Dies teilen die Zuger Behörden am Donnerstag mit. Dass sich das Gestein an dieser Stelle bewegt, ist seit längerem bekannt. Bei der Herrenmatt im Baarer Ortsteil Allenwinden ist bereits in den vergangenen Jahren im Zeitlupentempo laufend Material in die Lorze befördert worden.

Der grössere Hangabbruch vom vergangenen Mittwoch hat nun das darunter liegende Lorzenbett gefüllt. Die momentan rund 340 Liter Wasser pro Sekunde fliessen neben dem gefüllten Bett ab. Die Lorze ist aufgrund des Rutschs mittelfristig stärker getrübt als üblich.

Sicherung des Lorzentobelwegs

Zum Schutz vor Hochwasser wird entlang des Wegs ein Damm errichtet und der Abfluss ausgebaggert. Während der Baggerarbeiten im Fluss wird der Restwasserabfluss reduziert, damit die Trübung minimal gehalten werden kann, heisst es aus dem Tiefbauamt.

Dies sei insbesondere wichtig für die Fische, die auf Trübungen äusserst sensibel reagieren, so die Behörden. Die Arbeiten würden bis Anfang der nächsten Woche abgeschlossen. Der Weg und damit auch die nationale Veloroute sind weiterhin geöffnet. Das dortige Kraftwerk der WWZ ist laut Kanton nicht beeinträchtigt, die Turbinen seien normal in Betrieb.

Die Abbruchstelle bei der Herrenmatt. (Bild: zvg)

Aufmerksame Überwachung

Wann oder ob überhaupt die Rutschmasse abgetragen werden soll, entscheide sich in den kommenden Wochen. «Ein Geologe ist damit beauftragt worden, die aktuelle Lage zu beurteilen. Die Begehung des Rutschgebiets hat gezeigt, dass im oberen Teil kleine Anrisse vorhanden sind», schreibt der Kanton.

Das Rutschgebiet werde mit Messpunkten ausgestattet und weiterhin überwacht. Die momentane Lage gibt laut Kanton keinen Anlass zur Sorge, wie der Augenschein ergeben habe. Die Rutschmasse werde nun aufmerksam auf deren Auswaschung beobachtet, damit allfällig notwendige Vorkehrungen zugunsten der Fischpopulation umgehend eingeleitet werden könnten.

Grösseres Ereignis vor neun Jahren

Ein erster grosser Rutsch im Gebiet Herrenmatt war am 20. Februar 2011 erfolgt. Die Vorgänge gehen mit dem langfristigen Abgleiten von einigen tausend Kubikmetern Moränenmaterial in Richtung Lorze einher. 2011 drohte das herabstürzende Material vorübergehend den Fluss zu stauen.

Nach Beginn der Hangrutschungen musste die Wegverbindung zwischen dem Schmittli und der alten Holzbrücke aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Der Lorzentobelweg wurde beim Rutschgebiet temporär verlegt, instand gestellt und nach rund zwei Jahren wieder am alten Ort eröffnet.

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