Neue Event-Beiz für Jung und Alt

Baar: Aus der Confiserie Fürst wird der «Elefant»

Am Samstagmorgen hat das Projektteam vor dem Lokal Kaffee an die Passanten ausgeschenkt, um die Baarer über die Pläne zu informieren. (Bild: zvg)

In den Räumlichkeiten der ehemaligen Confiserie Fürst im Baarer Dorfzentrum soll eine neue Kultur- und Eventbeiz entstehen. Eröffnet wird sie von einer Gruppe Baarerinnen und Baarern. Dafür sucht man gezielt die Zusammenarbeit mit dem lokalen Gewerbe. Doch zuerst braucht es noch einiges an Geld.

Seit nunmehr eineinhalb Jahren ist es still im Lokal der ehemaligen Confiserie Fürst im Zentrum von Baar. Wer dieser Tage durch die Schaufenster blickt, dem bietet sich ein trostloser Anblick. Die Verkaufsfläche ist eine Baustelle mit nackten Betonwänden sowie Rohren und Kabeln, die aus diesen heraushängen.

Doch damit soll schon bald Schluss sein. Eine Gruppe von zehn Personen aus Baar will dem Lokal neues Leben einhauchen. «Der harte Kern unserer Gruppe war zusammen in der Pfadi und trifft sich weiterhin regelmässig zu einem Stamm», erzählt Patrizia Willi. Die Mittdreissigerin ist, wie auch ihr Partner, Teil des Projektteams. «Als wir erfahren haben, dass die Bäckerei geschlossen und das Lokal ausgeräumt wird, entstand sofort die Idee, dass wir dort etwas machen könnten», erzählt sie.

Eine Bar und eine Kinderecke

Zwar gebe es in Baar bereits heute viele coole Orte, um sich zu treffen, so Willi. Mit dem Laden der ehemaligen Bäckerei biete sich aber die Möglichkeit, dieses Angebot zu erweitern. Das Haus ist im Besitz der Gebrüder Landis. «Wir haben sofort gespürt, dass es auch in ihrem Sinn ist, dass das Erdgeschoss mitten in Baar dafür genutzt werden soll, noch mehr Leben ins Dorf zu bringen.»

Geplant ist ein Treffpunkt für Jung und Alt und für alle Geschmäcker. Man soll sich unkompliziert treffen können und werde bedient, skizziert Patrizia Willi das vorgesehene Konzept. Herzstück soll eine Bar sein. Aber auch eine Kinderspielecke dürfe nicht fehlen. Kein Wunder, ist doch die Mehrheit der beteiligten fünf Paare Eltern kleiner Kinder. Alle Beteiligten sind zwischen 30 und 40 Jahre alt.

Patrizia Willi erklärt im Video, wie der «Elefant» eingerichtet werden soll.

Verschiedene Events sollen möglich sein

In anderen Bereichen des Lokals soll es hingegen eher leise und gemütlich sein, um in Ruhe einen Kaffee oder ein Bierchen trinken zu können. Auch einen Namen für die Bar gibt es schon. «Elefant» soll das Lokal heissen. Wie man auf diesen Namen gekommen ist, will Willi aber noch nicht verraten.

«Entsprechend der Altersdurchmischung setzen wir auf einen Mix von unterschiedlichen Anlässen», sagt Willi. Deshalb wird die Einrichtung möglichst modular sein. Das Jassturnier soll ebenso möglich sein wie ein kleines Konzert oder ein Comedyabend. «Wir glauben, dass unser Angebot in Baar einmalig sein wird. So konkurrenzieren wir auch keine andere Beiz. Im Gegenteil. Es geht darum, dass die Leute, die in Baar in den Ausgang gehen, dies in unserer Gemeinde von A bis Z tun können», betont Willi.

«Wir haben abgemacht, dass jeder von uns in einem Arbeitspensum von 10 Prozent ehrenamtlich für unsere Idee arbeitet.»

Patrizia Willi

Was das Kulinarische betrifft, wollen die Neo-Gastronomen eher auf kleiner Flamme kochen und einfache Gerichte anbieten. «Wir werden zwar eine kleine Küche einbauen, geplant ist jedoch, dass wir mit verschiedenen Catering-Firmen zusammenspannen, die uns ihre Menüs liefern», blickt Willi in die Zukunft. Dabei werde man insbesondere auf ökologische Aspekte wie beispielsweise die regionale Herkunft des Essens oder einen zurückhaltenden Fleischkonsum achten.

Nun geht’s ans Spendensammeln

Um das Projekt voranzutreiben und zu koordinieren, haben die zehn Freunde einen Verein gegründet. «Wir haben abgemacht, dass jeder von uns in einem Arbeitspensum von 10 Prozent ehrenamtlich für unsere Idee arbeitet. Dazu gehört zum Beispiel das Organisieren von Events. Dadurch entsteht insgesamt eine 100-Prozent-Stelle», führt Patrizia Willi aus. Für die Abwicklung des Tagesgeschäftes will das Projektteam nach der Eröffnung eine Geschäftsführerin mit gastronomischer Erfahrung einstellen.

Damit das Projekt richtig Fahrt aufnehmen kann, braucht das Team aber noch einiges an Geld. 250’000 Franken sind für den Umbau des Lokals sowie für den Betrieb während der ersten Monate budgetiert. Die Mittel will man mithilfe von Spenden zusammenbringen. Wenn alles klappt, soll die kleine Event-Bar im Spätsommer 2021 eröffnen. Vorgesehen ist, dass die Gäste an fünf Tagen pro Woche empfangen werden. An den Wochenenden möchte man jeweils bis zur Sperrstunde wirten.

Das neue Lokal wird im Grosshaus mitten in Baar liegen (Bild: zvg).
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