Hier können sich Sprayer bald austoben

Autobahnbrücken Sentimatt: Oben wirds ruhiger, unten weniger gruselig

Heute wenig einladend: die Unterführung der beiden Sentimattbrücken. (Bild: ber)

Der Lärmschutzwände der A2 über die Reuss in Luzern werden für 15,5 Millionen Franken abgerissen und erneuert. Gleichzeitig soll der besonders düstere Abschnitt des Velo- und Fusswegs unter den Brücken aufgehübscht werden.

Laut und hässlich. Nicht die schönsten Attribute, aber definitiv die passenden, um die Autobahnbrücken bei der Sentimatt in Luzern zu beschreiben. Noch hässlicher, bei praktisch gleicher Lautstärke, verhält es sich auf dem Velo- und Fussweg direkt darunter. Dort kommen noch ein eng vernetztes Konglomerat an Spinnen, mässig ansprechende «Street Art» und eine Art persistente Düsternis als weitere Faktoren hinzu.

Das soll sich nun aber drastisch ändern. Für rund 15,5 Millionen Franken will der Bund die Lärmschutzmassnahmen entlang der Brücken verbessern. Die bestehen heute aus rund drei Meter hohen Lärmschutzwänden im milchigen Plexiglas-Look. Diese sollen durch modernere Wände – neu sind sie fünf Meter hoch – ersetzt werden.

Weiter sollen die seitlichen Öffnungen bei der Galerie der Autobahneinfahrt geschlossen werden. Zwischen der Stadteinfahrt und den Transitspuren in Richtung Norden wird zudem eine zusätzliche Mittelleitmauer eingebaut. Die Arbeiten dazu haben im Februar begonnen und sollen bis im kommenden Herbst abgeschlossen werden.

Impressionen von den Arbeiten und der Unterführung:

Wand soll in neuem Licht erstrahlen

Velofahrer und Fussgängerinnen, die den Weg entlang der Reuss nutzen, profitieren von den Arbeiten an der Autobahn ebenfalls. In Absprache mit der Stadt Luzern wird der Bund den heute zappendusteren Abschnitt des Sentiwegs mittels Farbanstrich und neuer Beleuchtung heller und freundlicher gestalten, wie Roger Schürmann vom städtischen Tiefbauamt auf Anfrage mitteilt.

Ebenfalls aufgepeppt wird eine weitere, nahegelegene Ecke entlang der Autobahn. Konkret geht es dabei um einen Abschnitt der Aussenwand des Autobahntunnels, der sich direkt hinter dem Gebäude der Pädagogischen Hochschule befindet.

Konkret sollen dort Laien und Profis dort zwischen April und Mai ihre Graffiti-Ideen umsetzen können, wie Reto Burch von der städtischen Quartierentwicklung auf Anfrage mitteilt. Die Aktion steht in Zusammenhang mit der diesjährigen Aktion zum Internationalen Tag gegen Rassismus vom 21. März.

Diese besteht aus einer Sensibilisierungskampagne mit Plakaten, die im öffentlichen Raum aufgehängt werden. Parallel dazu finden im April Workshops mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus dem BaBeL Quartier statt, in denen sich die Teilnehmenden mit dem Thema Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen, und dies in bildnerischer Form der Graffiti an der Sprayerwand Sentimatt umsetzen.

Soll durch frische Graffiti aufgewertet werden: die Aussenwand des Sonnenbergtunnels bei der Sentimattstrasse. (Bild: Google Streets)
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Peter Lehmann
    Peter Lehmann, 18.03.2021, 11:50 Uhr

    Anstatt dass man Graffitis auch im Abschnitt unter der Brücke legalisiert und v.a. thematisch offen lässt, wird man dort also wohl wieder einmal einen mausgrauen Farbanstrich wählen, der mit der Zeit immer wieder zugetaggt und angesprayt wird. Steril wie eh und je, die Hochglanz-Touristadt Luzern.
    Auch wenn dank Graffitischutz die Farbe gut abwaschbar ist, das Geschmiere wird richtig hässlich aussehen, zumal auch die Spinnen, Russ und Dreck sowieso zurückkehren werden.

    Schade, eine verpasste Chance der Stadt Luzern, hier etwas Farbe geschehen zu lassen. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

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