Luzerns Strassenverkehr von morgen

Auto, Velo oder Bus: Für was entscheidest du dich?

Auf welches Transportmittel wird in Zukunft gesetzt? (Bild: zvg)

Luzern hat sich beim täglichen Personenverkehr klare Ziele gesetzt. Der Anteil Autopendler soll bis im Jahr 2035 zugunsten von Velos und dem ÖV deutlich sinken. Das Jahr 2020 könnte zum Scheidepunkt werden.

Hässliche Fachbegriffe gibt es viele: «Modalsplit» gehört definitiv in die Topliga. Dennoch ist der Begriff für Städte und Kantone ein zentraler Faktor in der strategischen Planung geworden.

Er bezeichnet den Anteil der verschiedenen Verkehrsmittel am Personenverkehr insgesamt. Sprich: Welche Anteile haben Autos, Velos, ÖV und Fussgänger am täglichen Strassenverkehr?

Kaum sichtbare Entwicklung

Der Modalsplit – da ist der Horror-Begriff wieder – zeigt die aktuellen Präferenzen der Verkehrsteilnehmerinnen auf. Mit ihm kann eine Stadt auch definieren, in welche Richtung sie sich entwickeln will. Genau das hat die Stadt Luzern schon vor Jahren getan – und zwar mit Blick auf das Jahr 2035.

Die Entwicklung zwischen 2010 (links) und 2015 (rechts) fiel extrem unspektakulär aus:

Quelle Stadt Luzern (Mobilitätsstrategie 2018)

Auffällig: Fuss- und Autoverkehr haben sich nicht verändert. Dafür gab es eine leichte Verschiebung vom ÖV zum Velo. Umso ambitiöser erscheinen die Ziele, die sich die Stadt gesetzt hat.

Im Jahr 2035 soll sich der Modalsplit des Gesamtverkehrs folgendermassen präsentieren:

  • Motorisierter Individualverkehr: 36 Prozent
  • Öffentlicher Verkehr: 37 Prozent
  • Velo: 10 Prozent
  • zu Fuss: 15 Prozent
  • Übrige: 2 Prozent

2020 wird wegweisend sein

Ob die Stadt Luzern es schafft, innert der nächsten 15 Jahre den Anteil Autos um 11 Prozent zugunsten des Langsamverkehrs zu verringern, wird sich noch weisen müssen. Klar ist, dass das chaotische Jahr 2020 eine Schlüsselrolle darin spielen wird.

Der Modalsplit wurde bisher alle fünf Jahre ausgewiesen. Somit wäre das Jahr 2020 ein solcher Meilenstein. Naturgemäss werden die Zahlen erst nächstes Jahr ausgewertet werden können.

Tatsache ist aber auch, dass die Corona-Pandemie – zumindest kurzfristig – unser Verkehrsverhalten erheblich durcheinander gewirbelt hat. Der ÖV wird vermehrt gemieden, Auto- und Veloverkehr haben zugenommen.

Zwei Megaprojekte mit unbekannter Wirkung

Zwei weitere Faktoren mit ungewisser Wirkung sind das Luzerner Bypass-Projekt und der Durchgangsbahnhof. Der Baustart für das Bypass-Projekt könnte frühestens 2024 erfolgen (zentralplus berichtete). Die Hoffnungen des Projekts liegen darin, dass der Stadtkern vom Autoverkehr entlastet wird.

Der Durchgangsbahnhof dürfte ebenfalls enorme Auswirkungen auf das Verkehrsverhalten der Luzerner Bevölkerung haben. Der Baustart des Megaprojekts könnte 2030 erfolgen (zentralplus berichtete).

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6 Kommentare
  • Profilfoto von Margarita
    Margarita, 13.07.2020, 23:06 Uhr

    Luzern ist ein Hotspot in der Zentralschweiz, besonders am Wochenende. Da kommen manche zusätzlich motorisiert in die Stadt. Wer hier lebt, stellt den Lärm und die Abgase fest. Der ÖV könnte viele Fahrten auffangen. Da muss ein Umdenken stattfinden, statt noch mehr Parkplätze zu fordern. Eine lebenswerte Stadt gehört auch denen, die hier Steuern zahlen. Wieviel Geld die Gäste, die mit getunten Autos herumfahren wirklich ausgeben, müsste mal berechnet werden.

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  • Profilfoto von Oliver Heeb
    Oliver Heeb, 13.07.2020, 12:03 Uhr

    Wegweisende Massnahmen bezüglich «Modalsplitt» können erst ernsthaft in Angriff genommen werden, wenn Durchgangsbahnhof und Bypass eröffnet sind. Alles andere ist Augenwischerei. Seit 13 Jahren sind über 1 Million Menschen in die Schweiz eingewandert. Die jährliche Zunahmen wird weiter gross sein, besonders in den Städten und den Agglomerationen, wo sich die meisten Arbeitsplätze befinden. Diese Leute kommen nicht auf dem Rollbrett und nicht mit dem Trotti. Das bringt unsere Infrastruktur an das Limit. Eine ökologische und nachhaltige Verkehrspolitik kann nur funktionieren, wenn der Faktor Zuwanderung/Überbevölkerung nicht ausgeschlossen wird.

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    • Profilfoto von Andreas Peter
      Andreas Peter, 13.07.2020, 14:42 Uhr

      Genau so ist es.
      Und ein Normalo wie ich leidet gleich doppelt darunter.
      Erst stopft man in meine Heimat hunderttausende von fremden Menschen, deren Sprache man nicht versteht und die mit der Schweiz im Grunde nichts zu tun haben (wollen) und weil das natürlich Ressourcenprobleme gibt (nebst unzähligen anderen), wollen die Rotgrünen uns jetzt auch noch das Autofahren verbieten.
      Und das Allerschlimmste: Die Schweizer sind in den vergangenen Jahrzehnten von den Linken so «umprogrammiert» worden (Stichwort: Marsch durch die Institutionen), dass sie diese Leute auch noch freiwillig wählen.
      Masochismus habe ich noch nie verstanden.
      Wie hiess der Spruch der «Autonomen»? «Macht kaputt, was euch kaputt macht».
      Da muss ich nochmal drüber nachdenken.

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    Silvan Studer, 13.07.2020, 10:38 Uhr

    Zum Titel
    Ich entscheide mich für jenes Verkehrsmittel, was im jeweiligen Moment das Richtige ist.
    – Zum Arbeiten kann ich mit dem Velo
    – Zum kleinen Einkauf gehe ich zu Fuss
    – Zum Sport mit dem Velo
    – Zum anderswo (z.B. Emmen) bzw. grössere/schwerere Gegenstände einkaufen fahre ich mit dem Auto.
    – Zum Ökihof mit dem Auto
    – An weiter entfernte Orte oder in die Ferien mit dem Auto.
    ÖV benutze ich so gut wie nie, da mich das depressiv macht.

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    Alexandra, 13.07.2020, 07:19 Uhr

    Wo kann man die Frage beantworten? Wo gibt es diese Umfrage? Danke schön.

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    • Profilfoto von Rabbit
      Rabbit, 13.07.2020, 09:43 Uhr

      Das war wohl eher eine rhetorische Frage;)

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