Jugendlicher wird bald separat unterrichtet

Autistischer Schüler: Urban Sager nimmt Regierung in die Pflicht

SP-Kantonsrat Urban Sager. (Bild: zvg)

SP-Kantonsrat Urban Sager weiss um den Fall eines autistischen Schülers, für den es schwierig ist, einen geeigneten schulischen Platz zu finden. Sager wendet sich nun an die Luzerner Regierung.

Ende April berichtete zentralplus von einem Fall eines 13-jährigen autistischen Jungen aus Ebikon. Dieser besuchte anfänglich die Sekundarschule in seiner Wohngemeinde, erhielt integrative Sonderschulung.

Im Frühjahr wurde er von der Schulleitung in Ebikon nach Schachen übermittelt. Das dortige Schul- und Wohnzentrum ist eine Sonderschule für normalbegabte und lernbehinderte Jungen und Mädchen, die aufgrund ihrer Verhaltensschwierigkeiten einer gezielten pädagogischen und schulischen Unterstützung bedürfen. 

Dort hätte Nicola Rubin eigentlich in der Autismus-Tagesschule ASS gehen sollen, doch die fünf Plätze sind besetzt. Also wurde er unter die verhaltensauffälligen Schüler eingeteilt. Dort hielt er es keine Woche aus, bis sein Vater ihn von der Schule nahm. Und seinem Sohn zu Hause wochenlang selber Unterricht gab. Der Vater klagte, dass die fünf Plätze viel zu wenig seien. Das Problem sei ein klarer Fall für die Politik.

SP-Kantonsrat reicht Anfrage ein

Der Luzerner SP-Kantonsrat Urban Sager sieht dies offenbar ähnlich. Er hat aus diesem Grund eine Anfrage eingereicht. Sager will vom Regierungsrat unter anderem wissen, wie viele Kinder und Jugendliche mit einer Autismus-Spektrum-Störung integrativ oder separativ in Sonderschulen unterrichtet werden. Zudem verlangt er nach Antworten, ob genügend fachlich ausgebildetes Lehrpersonal vorhanden ist.

Sager hat Kenntnis vom beschriebenen Fall. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt er: «Für das betroffene Kind und seine Eltern ist das sehr belastend, aber auch für die Dienststelle Volksschulbildung ist die Situation mit den vorhandenen Ressourcen und den aktuellen Strukturen schwierig.»

Der Vater stand monatelang in Kontakt mit Fachstellen, Politikern und Schulleitungen – ohne nennenswerten Ertrag. In zwei Wochen soll der Sohn in Schachen separat unterrichtet werden. Die Schule ist jedoch noch auf der Suche nach einer geeigneten Lehrperson dafür.

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