• Nach Tempo 30 will die Stadt Zug nun Tempo 20

    Jetzt wissen wir's also: bürgerliche Politik ist, wenn man den Langsamverkehr benachteiigt, Begegnungszonen verhindert und auch sonst alles tut, was der umweltunfreundlichen SVP nicht passt. Danke für die Beseitigung der letzten Zweifel, Gregor Brühin!

  • Cham will wegen Regierungsentscheid vor Gericht ziehen

    Gratuliere, Manuela! Respekt vor dem Mut von Manuela Weichelt, auch dafür, ihre RR-Kollegen erfolgreich überzeugt zu haben. Dass Cham einknicken würde, war vorauszusehen. Einbildung auf einen Wackerpreis, zu dem die Gemeinde wie die Jungfrau zum Kind gekommen ist, lässt sich eben nicht bis in alle Ewigkeit bewirtschaften. Eine Ortsbildschutzzone reicht nicht aus, um die bedeutendste Hochhaussiedlung der Zentralschweiz zu erhalten. Risi soll moderat sanieren und die Mieten auf vernünftigem Niveau halten. Das Verwaltungsgericht wird hoffentlich nicht auf dieses provinzielle Niveau in Sachen Baukultur-Diskussion absinken.

  • Zug erhält eine Allee des ewigen Frühlings

    Dass die Bepflanzung des „Chriesi“-Projekts vor allem auf Zierkirsche setzt, erstaunt. Als „Hommage an die Zuger Chriesi“ taugt sie wohl ebensowenig wie die Chriesibaum-Promotion das Image Zugs als Rohstoffhandelsplatz in Richtung Kirschenhort zu verwandeln vermag. Denn anders als die Kirsche ist die Zierkirsche ein reines Ziergewächs, ein japanischer Exote, der unserer einheimischen Tierwelt keinerlei Lebensgrundlage bietet und deshalb völlig wertlos ist - rosaroter Beton. Ihre Blüten duften zwar gut, sie sind aber meist gefüllt, sehr zum Leidwesen der Bienen. Denn gefüllte Blüten haben keine Staubblätter, die Pollen enthalten. Früchte werden deshalb entweder gar nicht oder (bei ungefüllten Sorten) relativ wenige gebildet. Diese gelten auch nicht als schmackhaft und sind sehr klein. Zur Zeit beobachten wir ein dramatisches Insektensterben, das auch eine Dezimierung der Vögel bewirkt. Einheimische Gehölze wären ratsamer: die Weide z. B. ernährt 213 Insektenarten, die Wildrose noch 103 und die Königskerze immer noch 90 Arten. Vogelbeer, Haselnuss, die Kornelkirsche - eine besonders wichtige Bienennährpflanze, durch ihre Früchte ein Vogelschutz- und -nährgehölz - oder die Rote Heckenkirsche wären eher angebracht.

  • Neu- oder Umbau: So könnte das flexible Luzerner Theater aussehen

    SpekulierendesTheater? Eine „Kulturstadt mit Weltformat“ verdiene eine „zeitgemässe Theaterinfrastruktur“, so die Luzerner Zeitung. Wirkliche „Weltformat“-Städte machen ihr Weltformat-Theater aber in durchaus veralteten Gebäuden. In Berlin kommt niemand auf die Idee, Brechts Schiffbauerdamm-Theater oder das HAU (Hebbeltheater am Ufer) abzureissen, und auch die Volksbühne schreibt Theatergeschichte in einem betagten, unsanierten Kasten. Dass die Renovation der Elektroanlagen Millionen kosten könnte, mit solchen Sachzwang-Beruhigungspillen soll ein Neubau, gar ein Abriss über die vernebelte Bühne gezogen werden. Kreative Theaterarbeit baut nicht auf touristische Hochglanz-Tempel, sondern auf flexible Standorte und Pavillons. Sie ist nicht gratis zu haben, aber auf Repräsentationsbauten kann sie getrost verzichten. Für die Wagner-Opern ist das KKL da (oder das Neubad). Wir Zuger sind auf ein regionales Theaterhaus angewiesen. Vielleicht wären wir auch bereit, ein einen Beitrag für die unverzichtbare regionale „Theaterinfrastruktur“ zu leisten. Wenn die Nachbarstadt über ihren stolzen Schatten springen könnte. Das würde den Weg zu einem „Luzerner- und Zuger-Theater“ rasant ebnen. Argumente für einen solchen Leuchtturm gibt es. Schliesslich listet sogar Zürich seine Nähe zum KKL als Standortvorteil auf.

  • Deshalb sieht der Baarer Bahnhof so rostig aus

    Lieber Wolfgang Holz, habt Ihr in Baar keine anderen Probleme? Die Farbgebung des Bahnhofs ist doch eine, die das Flair der Umgebung aufnimmt wie kein anderer Bahnhof, ist doch jedes Geleise jeder Bahnlinie von rostbrauner Farbe geprägt. Dies endlich mal aufzunehmen, ist doch originell. Rot wäre 08/15 gewesen. Im Baubeschrieb der Wettbewerbsgewinner Chignon/Guyer heisst es: "Die vorfabrizierten Betonelemente des Perrondachs bei Hauptgebäuden und Platz sind mit orangebraunen Eisenoxydpigmenten eingefärbt, in Anlehnung an die Geleisefeldpatina. Die Farbgestaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Künstler Adrian Schiess entwickelt." Und der hat sich sehr wohl etwas überlegt. Gruss Adrian

  • Wo es den besten Take-away-Hamburger in Zug gibt

    Burger sind wohl das Ungeniessbarste, das ich mir vorstellen kann. Wenn man nichts Besseres von zuhause mitgenommen hat, dann halt. Eine Laden habt Ihr aber vergessen: Big Baba`s Take-away Bahnhof Zug, Ausgang Dammstrasse Gruss Adrian

  • Zebrafanten preschen durch die Zuger Kulturwüste

    Der nächste Anlass der Literarischen findet am 8. März im Burgbachkeller statt (nicht am 18., wie oben angegeben). Lara Stoll und Begleitmusiker treten im Rahmen der Frauenwoche im BBK auf. Kommt auch! Männer sind , wenn gesittet, ausnahmsweise auch zugelassen...

  • Der erste Grundstein für die neue Zuger Gartenstadt ist gelegt

    Letzte Arbeitersiedlung ade? Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Familia haben den Planungskredit angenommen und damit dem Abriss der drei Wohnblocks von 1960 in der Gartenstadt zugestimmt. Sie begrüssen den Bau neuer, angeblich komfortablerer Wohnungen, die 50 bis 120 Prozent teurer sein werden. Alle bis auf einen? Ein Drittel der Genossenschaft befürwortet eine Tiefgarage, die gefühlte fünf Millionen kosten dürfte. Alle dafür, die Betroffenen auch? Wirklich? Die Bewohner der Blöcke Aabachstrasse und Hertistrasse waren gar nicht da! Dies bezeugt der einzige Bewohner der Hertistrasse 57, der anwesend war. Aus Angst vor Benachteiligung oder Frustration. Ersatzwohnungen werden in vier Jahren nach Möglichkeit angeboten werden, aber eben nicht garantiert. Die Mieten werden nur um 50 % steigen? Die Wohnungen der ins Projekt einbezogenen benachbarten zehn Blöcke der Gebäudeversicherung werden laut Max Uebelhart „preisgünstig“ vermietet werden, was laut Reglement bis zu 2470 Franken für vier Zimmer bedeutet. Wenn Verwalter Paul Langenegger eine Sanierung für unmöglich erklärt und anmerkt, wer etwas anderes sage, der verstehe wirklich nichts von der Materie - ist damit auch der Zuger Stadtrat gemeint? Der hat den Eigentümern nämlich sehr wohl „aufgezeigt, wie die Liegenschaften saniert und erweitert werden könnten“, wie er in der Beantwortung der Interpellation vom April 2015 ausführt. Ausserdem bedauert er, dass mit der Entwicklung des Areals durch die Grundeigentümer ausserordentlich günstiger Wohnraum verloren gehe. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ausser vielleicht die Tatsache, dass mit der Bewohnerschaft mehrere Generationen Industriegeschichte entsorgt werden sollen. Daran ändert auch feigenblättriger Denkmalschutz im übrigen ISOS-Gebiet nichts. Adrian Hürlimann, Zug

  • Bitte, keine kulturelle Kleinkrämerei!

    Wichtig ist für Zug ja nur, dass 50 Millionen für eine neue Casino-Hülle rausgeworfen werden. Der Inhalt bleibt dabei so eingekauft und abgestanden wie bisher. Nach aktueller Rechnung würden dem Lotterie-Fonds von 9,3 Mio. rund 2 Mio. fehlen, wenn ihm die Zentrumslastenbeiträge angelastet würden. Will die SVP tatsächlich etwa die Betreuung der Tiere während des Stierenmarkts oder den Beitrag fürs Jodler-Doppelquartett streichen? Oder die Unterstützung der Trachtengruppen Zug oder Menzingen? Oder den Beitrag für die Jungwacht/Blauring-Gruppen? Sollen die durchaus gerechtfertigten Beiträge an die grossen Kulturhäuser die Schwächung des hiesigen Sports, der Jugend und Erziehung, der Volksmusik nach sich ziehen? Ist diese Schausparübung zugunsten einer Steueroptimierungspolitik gerechtfertigt? Müssen wir das Muothatal rechts überholen? Sollen die angelockten Milliardäre in ihren Hochhäusern auf eine geistige Wüste hinabblicken? Würden sie sich nicht langsam fragen, wohin der berühmte Reichtum des kleinsten Kantons denn hingekommen sei? Soviel zum „Aufschrei“ der Kulturszene (Zugerzeitung) und dem angeblich unerschöpflichen Fördertopf, der auf alle Fälle künftig auf 10 Mio. limitiert sein soll. Adrian Hürlimann, Zug

  • Literatur im Alltag: Slogans und Aphorismen

    Kunst kommt nicht von können, lieber Patrick Hegglin. Ein Wilh. Kufferath von Kendenich aus Trimbach schrieb dazu ein Buch: Das Buch zeigt auf, dass sich das Wort Kunst weder von können, noch von künden herleitet, es hat schon existiert, als die Wörter können und künden noch nicht in Gebrauch waren. Kunst hat sich im Altdeutschen aus dem Partizip zum Verb kunnan, das erkennen, wissen, kennen bedeutet, gebildet. Kunnan wiederum ist aus der indogermanischen Wortwurzel (außerhalb Deutschlands wird indogermanisch als indoeuropäisch bezeichnet) gen- bzw. gno- entstanden, dessen Bedeutung wissen, kennen, erkennen war und das sich nicht nur bis ins Altdeutsche durchgesetzt hat, sondern auch im Altgriechischen und Lateinischen und in deren Nachfolgesprachen anzutreffen ist. Ausführlich wird dargestellt, wie sich das altdeutsche Wort kunnan über Jahrhunderte hinweg zu den Begriffen können, kennen, künden, Kunde, kundig, kündigen, ferner Kunst, künstlerisch und künstlich hin entwickelt hat. In dieser Zeit verschob sich die inhaltliche Bedeutung des Wortes kunnan in seiner Wandlung zu können vom ursprünglichen Inhalt wissen immer stärker zum Begriff Befähigung durch Anwenden von Wissen = können hin. Während können ursprünglich, nämlich als kunnan, ausschließlich wissen bedeutete, liegt das Schwergewicht von können heute auf dem Sinn fähig sein. Sprachlich leitet sich das Wort Kunst aus den Begriffen kennen, wissen, erkennen ab, nicht aber von können oder künden, doch ist es mit letzteren beiden verwandt. Der Ausspruch „Kunst kommt von Können, und wenn man’s kann, ist es keine Kunst“ stammt vom österreichischen Mundartdichter Johann Nepomuk Nestroy, durch ihn ist die Meinung so nachhaltig verbreitet worden, dass das Wort Kunst von Können stamme. Der Autor des vorliegenden Buches räumt mit dieser Auffassung auf, Kunst kommt weder etymologisch, noch inhaltlich von Können. Er untersucht, ob es in den modernen romanischen und anderen germanischen Sprachen eine ähnliche Formulierung wie Kunst kommt von Können gibt und zeigt, dass den Menschen dieser Sprachen eine solche Denkungsweise, wie sie hinter der deutschen Formulierung steht, völlig fern liegt und als absurd empfunden wird, etymologisch wie inhaltlich. In einem Anhang wird die Verbreitung der alten Sprachen, die sich aus der indogermanischen Sprache gebildet haben, ausführlich dargestellt und verwandtschaftliche Beziehungen zwischen diesen Sprachen werden aufgezeigt. Weiters findet man eine Darstellung der Verbreitung der modernen Sprachen, die sich aus dem Indogermanischen ableiten. Zur etymologischen Entwicklung des Wortes Kunst in der deutschen Sprache, vergleichende Hinweise auf entsprechende Bezeichnungen in Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Latein und Altgriechisch, in übersichtlicher Weise didaktisch aufbereitet Für Lehr- und Studienzwecke wegen seiner Übersichtlichkeit besonders geeignet 118 Seiten, 24 Schautafeln, Sachregister, Halbleinen, 21 cm x 21 cm, ISBN-Nr. 3-907048-01-6