Verkehrshaus ist eher dafür

Ausweitung der Zertifikatspflicht polarisiert in Luzern

Martin Bütikofer sieht in der Ausweitung der Zertifikatspflicht auch Vorteile. (Bild: bic)

Wer in die Beiz will, soll das nur noch mit Covid-Zertifikat dürfen. Diesen Vorschlag schickt der Bundesrat zur Vernehmlassung an die Kantone. Im Kanton Luzern sorgt er für Aufruhr.

Der Bundesrat will die Zertifikatspflicht auf Restaurants, Bars, Kinos, Museen oder Fitnesszentren ausweiten. Die Kantone haben bis am Montag Zeit, zu diesem Vorschlag Stellung zu nehmen.

Im Kanton Luzern kommt der Vorschlag nicht überall gut an. Der Branchenverband Gastro Luzern zum Beispiel ist grundsätzlich gegen die Zertifikatspflicht in Restaurants, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Präsident Ruedi Stöckli kann nur unter gewissen Bedingungen damit leben, wenn so eine Schliessung der Betriebe vorgebeugt werden kann.

So sagt er gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Erstens sollte die Zertifikatspflicht in der ganzen Schweiz eingeführt werden, für alle Kantone gleich. Zweitens sollte gewährleistet sein, dass die Mitarbeiter von der Zertifikatspflicht ausgenommen sind.» Dies hatte der Bund bereits angedeutet, sofern die Mitarbeiterinnen eine Maske tragen.

Zudem beunruhigen Stöckli die möglichen Auswirkungen des Zertifikats auf die Umsätze der Betriebe. Von Bekannten in Frankreich, wo eine solche Zertifikatspflicht für Restaurants bereits gilt, habe er erfahren, dass die Umsätze um bis zu 40 Prozent eingebrochen sind. «Das bereitet mir mit Blick auf die tiefere Impfrate in der Schweiz schon Sorgen», sagt Stöckli..

Gelassener auf das Thema blickt der Direktor des Verkehrshaus Luzern, Martin Büttikofer. Zwar rechnet er mit einem leichten Rückgang der Besucherzahlen aufgrund der Zertifikatspflicht. Das schlimmste Szenario einer Schliessung könne damit aber abgewendet werden.

Zudem sei die Kontrolle des Zertifikats am Eingang kein allzu grosser Mehraufwand, wie Büttikofer gegenüber dem «Regionaljournal Zentralschweiz» sagt. «Bei uns kommen die Besucher tröpfchenweise und nicht alle auf einmal. Die Zertifikate sind bei uns sicher kontrollierbar.»

Der Luzerner Regierungsrat wird in den kommenden Tagen eine Haltung zum Vorschlag des Bundes formulieren. Klar ist, dass der Kanton einheitliche Regelungen für die gesamte Schweiz fordert. ««Ein Flickenteppich mit kantonal unterschiedlichen Lösungen soll vermieden werden. Es wäre für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar und auch nicht verständlich, wenn in jedem Kanton eine andere Lösung gelten würde», sagt Gesundheitsdirektor Guido Graf gegenüber der «Luzerner Zeitung».

Die Zuger Regierung hatte bereits im Vorfeld der Pressekonferenz des Bundesrats eine Ausweitung der Zertifikatspflicht befürwortet (zentralplus berichtete).

Die Pressekonferenz des Bundesrats gestern Mittwoch wurde mit grosser Spannung erwartet. Dies weil der Bund über die Einführung kostenpflichtiger Tests ab 1. Oktober entschied.

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