Wie gut hält sich Luzern an die Corona-Empfehlungen?

Ausflüge über Ostern: Leere Postautos, volle Parkplätze

Die Postauto-Kurse ins Eigenthal waren am Ostersonntag kaum gefragt. (Symbolbild: Emanuel Ammon/AURA)

Daheimbleiben trotz Sonnenschein? Die Empfehlungen der Behörden wegen der Coronakrise sind in Luzern vielerorts gut eingehalten worden. Von einem Ausflug abhalten liessen sich aber bei weitem nicht alle.

Das sonnige Frühlingswetter lockt nach draussen – doch die Empfehlungen sind nach wie vor klar: Die Bevölkerung soll auch über die Ostertage möglichst zuhause bleiben.

Doch halten sich die Menschen daran? Die Antwort fällt durchzogen aus.

Im Eigenthal, dem beliebten Ausflugsziel oberhalb von Kriens, zieht die Postauto AG am Sonntagnachmittag ein positives Fazit. «Angesichts des Prachtswetters und der freien Ostertage sind wir sehr zufrieden», sagt eine Sprecherin auf Anfrage. Diesen Sonntag seien bei den drei Fahrten bis 13 Uhr im Durchschnitt je sieben Passagiere transportiert worden. Entsprechend gut konnten die Abstandsregeln eingehalten werden.

Zum Vergleich: Das Fahrzeug böte Platz für 38 Gäste. Und noch letzten Samstag, am 4. April, gab es einen Kurs nach dem Mittag, mit dem 35 Passagiere ins Eigenthal wollten und das Postauto entsprechend voll war.

Postautos nehmen keine Velos mehr mit

Zum besseren Verhalten beigetragen haben könnte laut Postauto die letzte Woche getroffene Massnahme, keine Velos mehr mitzunehmen. Damit will das Unternehmen den Freizeitverkehr eindämmen. «Das zeigt nun offenbar Wirkung», so die Sprecherin.

«Die Passstrassen wurden des Öfteren von Töfffahrern benutzt, glücklicherweise waren aber noch nicht alle offen.»

Theo Schnider, Biosphäre Entlebuch

Allerdings habe man beobachtet, dass der Parkplatz im Eigenthal trotz weniger Gäste im Postauto am Osterwochenende oft gut besetzt war. Oder anders gesagt: Etliche Leute reisten mit dem Auto ins Naherholungsgebiet. Das belegen auch die Bilder der Webcams.

In die Region der Krienseregg zog es am Karfreitag ebenfalls Dutzende Wanderer und Ausflügler, wie Leser gegenüber zentralplus berichten. Die Abstandsregeln seien vielerorts aber mehrheitlich befolgt worden.

Angst vor Ansturm – Besucher befolgen Appell

In der Region Sörenberg, aber auch in den Seegemeinden Vitznau und Weggis richteten die Behörden vor dem Osterwochenende explizite Appelle an die Bevölkerung, zuhause zu bleiben. «Befolgen Sie betreffend dem Corona-Virus strikt die Anweisungen vom Bund. Wir freuen uns sehr auf die Zeit nach der Corona-Krise, wenn wir Sie in Sörenberg wieder herzlich willkommen heissen können», hiess es etwa aus dem Entlebuch (zentralplus berichtete).

Der Aufruf zeigte offensichtlich Wirkung. Die Leute hätten sich sehr diszipliniert verhalten, sagt Theo Schnider, Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Sörenberg und Direktor der Biosphäre Entlebuch am Sonntagnachmittag. «Auch die vereinzelten Ferienhausbesitzer hielten sich an die Richtlinien und genossen das schöne Wetter auf dem Balkon oder in ihrem Garten.» 

Kleinere Ansammlungen – im Familienverbund – hätte es höchstens an den Wanderspazierwegen bei den Flussläufen gegeben. «Die Passstrassen wurden des Öfteren von Töfffahrern benutzt, glücklicherweise waren aber noch nicht alle offen», so Schnider, der den Gästen für das Befolgen der Anweisungen dankt.

Wie Leser gegenüber zentralplus berichten, waren die Strassen im Entlebuch zu Beginn des Osterwochenendes weniger befahren als üblich. Die Einsatzzahlen der Rega-Helikopter zu Beginn des Osterwochenendes deuten ebenfalls darauf hin, dass sich die Mehrheit an die vom Bundesrat ausgesprochenen Empfehlungen hält (zentralplus berichtete). Die Luzerner Polizei wird voraussichtlich am Montag über die Einhaltung der Corona-Vorgaben am Osterwochenende informieren.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Gordevio1
    Gordevio1, 13.04.2020, 07:09 Uhr

    besonders schlimm war es auf der terrasse bei der ufschütti und bei der ufschütti selber, am sonntagmorgen überall alles voller abfall und flaschen am boden. war schon ein trauriger anblick.

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  • Profilfoto von Andreas Peter
    Andreas Peter, 12.04.2020, 17:07 Uhr

    Was aber zumindest hier in Luzern noch fast niemand begriffen hat ist, dass man auf einem 2m breiten Weg nicht unbedingt zu zweit oder zu dritt NEBENEINANDER an einem entgegenkommenden Spaziergänger / Jogger / Velofahrer vorbeigehen muss.
    Einerseits hat man die ganzen Corona Informationen so satt – anderseits hat es wohl noch immer fast niemand verstanden.

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