Ausbau des Littibachs in Baar

Spatenstich mit Heinz Tännler (2. von rechts) in Baar. (Bild: zvg)

Heute fiel der Spatenstich zum Ausbau des Littibachs in Baar. Dabei wies Baudirektor Heinz Tännler auf das doppelte Ziel des Vorhabens hin: erstens den Hochwasserschutz zu verbessern und zweitens den Bach zu renaturieren. Für das Projekt hat der Kantonsrat 5,2 Millionen Franken beschlossen.

«Heute zeigt er uns sein freundliches Gesicht», so Baudirektor Heinz Tännler zum ruhig dahinfliessenden Littibach in Baar. «Aber das scheinbar harmlose Gewässer kann auch ganz anders. In der jüngeren Vergangenheit ist es gleich mehrfach über die Ufer getreten und hat dabei erhebliche Sachschäden verursacht.» Der Unterlauf des Bachs sei zwar 1976 ausgebaut und kanalisiert worden, sagte der Baudirektor laut einer Medienmitteilung.

Baubeginn mit Spatenstich

«Aber die harte und gleichförmige Verbauung zwischen dem Gebiet Büni und der Mündung in die Lorze hat das Überschwemmungsrisiko eher noch erhöht. Zudem hat man den Abfluss damals nur für ein 10-jährliches Hochwasser dimensioniert.» Angesichts dieser Ausgangslage habe die Baudirektion in den letzten Jahren ein Projekt erarbeitet, um den Hochwasserschutz zu verbessern und den Bach gleichzeitig wieder in einen möglichst naturnahen Zustand zurückzuversetzen.

«Mit dem heutigen Spatenstich können wir dieses wichtige Wasserbauprojekt in Angriff nehmen», freut sich der Zuger Baudirektor. «Verläuft alles nach Plan, werden die Hauptarbeiten Ende 2014 abgeschlossen sein. 2015 sind dann noch Fertigstellungsarbeiten vorzunehmen.» Für die Umsetzung des Vorhabens steht dem kantonalen Tiefbauamt ein Kantonsratskredit von 5,2 Millionen Franken zur Verfügung. Der Bund wird sich mit einem mutmasslichen Betrag von einer Million Franken an den Kosten beteiligen.

Verbesserung des Hochwasserschutzes

Die Umsetzungsieht laut Projektleiter Dominik Rossi eine ganze Reihe von Massnahmen vor. So wird zur Verbesserung des Hochwasserschutzes der 1,2 Kilometer lange Abschnitt zwischen den Gebieten «Büni» und «Spitzmattli» bei der Mündung in die Lorze ausgebaut. Konkret ist vorgesehen, die Sohle auf rund sieben Meter zu verbreitern und mit Kiesmaterial natürlich auszugestalten. Zudem wird auf der ganzen Länge der Bachquerschnitt vergrössert, indem die Ufer stärker abgeflacht und die Abflussprofile unter den Brücken vergrössert werden. Rossi: «Die genannten Massnahmen werden kuünftig ausreichen, um auch Hochwasser zu bewältigen, die statistisch nur alle 50 Jahre zu erwarten sind.»

Der Ausbau des Littibachs soll aber nicht nur vor Überschwemmung schützen. Er soll auch dazu dienen, den vom zürcherischen Kappel am Albis herkommenden Bach in einen naturnäheren Zustand zu versetzen. «Diese Strukturen beleben einerseits das Gerinne, andererseits verbessern sie die Voraussetzungen für Fische, Unterstände zu finden und im Bach aufzusteigen.» Der «Fischwanderung» dienen auch lokale Massnahmen wie etwa der Ersatz des alten Wehrs bei der Sägerei Büni durch eine Blockrampe oder der verbesserte Fischeinstieg von der Lorze in den Littibach.

Anpassung des Strassenverlaufs

Dabei erinnerte Tännler an Auflagen des Gesetzgebers. «Bei baulichen Massnahmen an Gewässern verlangt die entsprechende Gewässerschutzgesetzgebung, dass der umgebende Raum in einem vorgeschriebenen Abstand zu sichern und freizuhalten ist.» Im Falle des Littibachs heisst das, dass die Deinikonerstrasse an zwei Stellen um bis zu 12 Metern verlegt werden muss. Es betrifft dies den Abschnitt westlich des gleichnamigen Weilers und die Strecke von Deinikon bis zum Waldrand (Hegiwald/Breitholz). In den genannten Abschnitten müssen auch die Werkleitungen neu verlegt werden. Im Weiler Deinikon führt die Strasse weiterhin direkt dem Littibach entlang, wird künftig aber für Fussgänger mit einem Geländer gesichert.

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