Spezielles Wetterphänomen

Auf dem Pilatus ist es am Wochenende gleich warm wie in der Stadt Luzern

Ob Luzern oder Pilauts – temperaturmässig macht das am Wochenende kaum einen Unterschied. (Bild: Emanuel Ammon/Aura)

Dem Schnee, der in den vergangenen Tagen die Bergspitzen zuckerte, geht es an den Kragen: Am Wochenende wird es mild, auch in der Höhe. Das passt eigentlich nicht zum diesjährigen Oktober. Er war zu nass, zu kalt und zu bewölkt.

Der Oktober wird seinem Status als Herbstmonat dieses Jahr für einmal wieder gerecht. Ein Blick auf die vergangenen vier Wochen zeigt: Kälte, Nässe und Wolken dominierten. Im Flachland war es im Vergleich zum langjährigen Mittel (1981 bis 2010) einige Zehntelgrade kühler, schreibt Meteonews. In den Bergen war der Unterschied deutlicher, dort war es teilweise über zwei Grad kälter als sonst. Zweimal fiel die Schneefallgrenze sogar unter 1000 Meter. Die Schuldigen sind schnell gefunden: Höhentiefs brachten in der ersten Monatshälfte kalte Luft in die Berge.

Sie sind auch verantwortlich dafür, dass es deutlich mehr Niederschlag gab als sonst. Im Süden war es teilweise sogar mehr als das Doppelte. Gleichzeitig hat sich die Sonne bisher im Oktober eher versteckt. Die Sonnenscheindauer war verbreitet unterdurchschnittlich, schreiben die Meteorologen. Am düstersten war es im Jura und in der Nordwestschweiz – die Regionen erreichten nicht einmal die Hälfte der üblichen Sonnenstunden.

Unten kalt, oben warm

Doch was vergangen ist, ist vergangen. Richten wir den Blick lieber in die Zukunft. Die sieht selbst für den spärlichen Rest des Oktobers deutlich besser aus. Denn aufs Wochenende macht sich freundlicheres Wetter breit. Hochdruck statt Tiefdruck. Goldiger Herbst statt tristes Schmuddelwetter.

Und trotzdem halten die nächsten Tage eine Besonderheit bereit: Denn auf dem Pilatus wird es am Samstag gleich warm wie in der Stadt Luzern – trotz 1671 Meter Höhenunterschied. Wie das geht? Durch Inversion. Oder, einfacher gesagt: Kalte Luft unten, warme oben. Die Grenze dazwischen markieren der Hochnebel oder Schleierwolken.

Laut SRF Meteo bleiben die Temperatur-Höchstwerte im Flachland etwa gleich mild. In den zusehends längeren Nächten sammelt sich die abgekühlte Luft in der Tiefe, weil sie schwerer ist als warme. Auf dem Pilatus, wo es im Oktober durchschnittlich knapp fünf Grad kühl ist, erwarten die Meteorologen hingegen einen Temperaturanstieg von rund 13 Grad innert zwei Tagen – bis es etwa ähnlich mild ist wie in der Stadt Luzern.

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