Wahl der Miss Zentralschweiz in Kriens

Auf dem Catwalk für ein paar Gutscheine

Organisator Marc Zehnder als Hahn im Korb mit den Finalistinnen der Miss-Zentralschweiz-Ausscheidung 2015; eine fehlte beim Fototermin. (Bild: PD)

Am Freitagabend laufen im Pilatusmarkt Kriens zwölf junge Frauen über den Catwalk. Eine von ihnen wird neue Miss Zentralschweiz. zentral+ wollte wissen, ob dieser Event wirtschaftlich etwas bringt – auch für die teilnehmenden Schönheiten. Oder ob diese einfach verheizt werden.

«Wenn der Anlass defizitär wäre, würde ihn wohl niemand auf die Beine stellen wollen», sagt Marc Zehnder zur wirtschaftlichen Seite der Miss-Wahl. Was der Event in der Mall des Einkaufszentrums die Veranstalter kostet, will Zehnder aber partout nicht kommunizieren. Die Sponsoren wollten das nicht. Zehnder ist Inhaber der Luzerner Eventagentur Kleistermeister Eventsolutions, welche die Miss-Zentralschweiz-Wahl seit fünf Jahren organisiert.

Fest steht: Hauptsponsor der Show ist der Pilatusmarkt. Dazu kommen weitere Partner: eine Agentur für Veranstaltungstechnik aus Frick, der Club Vegas aus Luzern, die Beauty & Style Academy aus Zürich, Musikproduzent Andi Caplazi aus Baar und die Firma Beautycare aus Kriens.
Der Leiter des Pilatus-Marktes, Markus Brunner, spricht ebenfalls nicht gerne über Geld. Im Grundsatz gebe das Center keine Auskünfte über vertragliche Bedingungen und Verpflichtungen, teilt er mit. «Für uns sind diese Events nicht eine wirtschaftliche Frage, sondern «eine Investition in eine aktive Unterhaltung für unsere treue sowie neue Kundschaft», schreibt Brunner zentral+. Man unterstütze diesen spannenden Event  als Einkaufcenter, da es eine hohe Affinität im Angebots-Mix mit Mode, Beauty & Cosmetic gebe.

Gutschein, Reise und Abendkleider

Der Anlass sei eine Abwechslung zu seinem «daily business», sagt Organisator Marc Zehner, der ansonsten Fachtagungen auf die Beine stellt. «Man hat einmal mit jungen Menschen zu tun statt mit 50-jährigen Professoren.» Die zwölf Finalistinnen erhalten keine Gage. «Es nimmt sicher niemand aus wirtschaftlichen Gründen teil», sagt Zehnder. Das Krönchen der schönsten Innerschweizerin sei aber ein Sprungbrett für eine Karriere als Fotomodel.

Zehnder: «Der regionale Titel kann die erste Stufe sein auf dem Weg zum Titel der Miss Schweiz.» Die Moderatorin dieses Jahres, Sara Wicki, habe zum Beispiel nach dem regionalen Titel den zweiten Platz an der nationalen Wahl 2013 erreicht. Im Gegensatz zum Miss-Schweiz-Concours, wo die Frauen wochenlang in Camps trainieren, müssten die Innerschweizer Miss-Anwärterinnen «nur» zehn Termine zur Vorbereitung wahrnehmen, erklärt Zehnder.

«Der regionale Titel kann die erste Stufe sein auf dem Weg zum Titel der Miss Schweiz»,

Marc Zehnder, Chef «Miss Zentralschweiz»

Die zwölf Finalistinnen

Am 11. September findet im Pilatusmarkt Kriens die grosse Miss-Zentralschweiz-Wahl statt. Zwölf junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren kämpfen um den Titel. Das Krönchen trug im letzten Jahr die Optikerin Antonia Görtz aus Sattel. Und das sind die diesjährigen Kandidatinnen (siehe auch unsere Bildergalerie): Michelle Birrer (21) aus Nottwil, Nikol Nikolova (18) aus Sachseln, Franziska Illmer (25) aus Rothenthurm, Sarina Michel (23) aus Kaltbach, Valentina Tuoto (24) aus Baar, Vanessa Leuzinger (18) aus Emmetten,  Ana Maksimovic (25) aus St. Urban, Fabricia Da Silveira (18) aus Luzern, Martina Merz (21) aus Rothenburg, Marion Duss (20) aus Luzern, Sandra Cekic (22) aus Luzern und Chanelle Wyrsch (19) aus Hünenberg.

Die Gewinnerin geht natürlich nicht leer aus, sie erhält Gutscheine vom Pilatusmarkt. Ebenso wenig die zweitplatzierte und die drittplatzierte Dame. Die Organisatoren vergeben an die Top-drei-Kandidatinnen Gutscheine im Wert von gesamthaft zirka 5000 Franken.

Dieses Jahr wird die Siegerin laut Zehnder ausserdem das erste Mal eine Woche Ferien geschenkt bekommen. Die schönste Innerschweizerin erhält einen Gutschein von 800 Franken, den sie bei Heggli Reisen Kriens einlösen kann. Dazu kommen kostenlose Stylingkurse. Alle zwölf Finalistinnen erhalten zudem ihr Abendkleid im Wert von zirka 350 Franken geschenkt.

Viele wollen gratis mit Miss werben

Die schönste Frau der Zentralschweiz nimmt Zehnders Agentur sodann unter Vertrag. «Wir begleiten sie und schauen, dass sie mit dem Titel die eine oder andere Gage verdient.» Er erhalte jeweils «Hunderte» von Anfragen von Firmen, die mit der Miss Werbung machen wollten. Das sei natürlich positiv. Doch die meisten seien sich nicht bewusst, dass die Miss auch gerne etwas verdienen würde, wenn sie ihr Konterfei so zur Verfügung stellt. «Auch für einen Flyer, auf dem ein Fotomodel abgebildet ist, muss man 200 bis 300 Franken hinblättern.»

Ein Coiffeursalon habe einer Miss angeboten, ihr kostenlos die Haare zu schneiden, wenn der Salon mit ihr Werbung machen dürfe. Das sei nett gemeint. Aber ihr Aufwand von einem halben Tag und die allfälligen Spesen seien dadurch nicht gedeckt. «Die Miss Zentralschweiz ist nicht Gratisbotschafterin für jedermann», stellt Marc Zehnder fest. Auch wenn die Firmen bezahlen, geht es aber höchstens um dreistellige Beträge für die Miss. Wenn eine Schönheitskönigin für einen halben Tag auf 1000 Franken komme, sei das eine sehr gute Gage, sagt der Agenturinhaber.

«Die Miss Zentralschweiz ist nicht Gratisbotschafterin für jedermann»,

stellt Marc Zehnder klar.

«Interesse gross»

Die Kosten des Events im Pilatusmarkt seien weniger intensiv als in anderen Regionen, da die Infrastruktur des Krienser Einkaufszentrums genützt werden könne. Zudem liefert der Pilatusmarkt quasi auch das Publikum für den Event, und dieses darf sich in der Shopping-Mall die schönen Frauen gratis zu Gemüte führen. In anderen Kantonen, beispielsweise in Bern, wird der Kursaal für das Finale gemietet. Das treibe die Kosten in die Höhe. Und man müsse Eintritt zahlen, um den Beautys zuzuschauen.

«Bei uns kann jeder umsonst dabei sein», erklärt der Organisator. Das Interesse sei durchaus vorhanden, entgegen anderslautenden Presseberichten, die bei jeder Umstrukturierung bei den nationalen Miss-Wahlen das Ende solcher Ausscheidungen voraussehen würden. Der Event hat eine eigene Facebook-Seite, die laut Zehnder rund 93’000 Zugriffe pro Woche zählt, wenn die Beiträge gepostet werden. «Ausserdem haben wir rund 1’600 Likes, die Miss-Schweiz-Wahl hat zum Vergleich 10’000 Likes.»

Peyman Amin als Juror verpflichtet

Am Freitag findet also die grosse Finalshow statt. Die zwölf Kandidatinnen absolvieren seit Wochen ein intensives Training mit dem Catwalk-Coach Kristina Joksimovic. Sie coacht auch für die Miss-Schweiz-Wahlen. Der Eintritt ist kostenlos und der Anlass beginnt um 19.15 Uhr. Moderiert wird der Wahlabend durch die Vize-Miss-Schweiz Sara Wicki, ehemalige Miss Zentralschweiz.

Unterstützt wird Wicki von Steven Krähenbühl. Eine Jury krönt an diesem Abend eine junge Dame zur neuen Miss. Den Juryvorsitz hat der ehemalige «Germany’s Next Topmodel»-Juror Peyman Amin. «Es wird eine ganz spezielle Show in diesem Jahr», meint Marc Zehnder. Die Choreografien wurden in hartem Training einstudiert und werden an diesem Abend mit The Voice of MJ präsentiert.

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