Auch Zuger Nationalrat mit Affäre konfrontiert

«Haben Sie Geri Müller ans Messer geliefert?» fragte «Blick online» heute den Zuger CVP-Nationalrat Gerhard Pfister. Tatsächlich hat er die Frau im Mai in Bern zu einem Gespräch getroffen. Er sei gebeten worden, die Frau zu treffen, da sie eine Stelle als Lehrerin suche.

Gerhard Pfister habe den Eindruck erhalten, dass die Stellensuche nur ein Vorwand für das Meeting gewesen sei. Sie hätte ihre Beziehung zu Müller dargestellt. Dabei sei sie stets zwischen dem Gefühl, bedroht zu werden und der Aussage, dass Müller doch ein lieber Mensch sei, der halt wie alle anderen Menschen auch Fehler mache, geschwankt. «Sie machte auf mich einen sehr ambivalenten, verunsicherten Eindruck», beschreibt Pfister gegenüber der Boulevardzeitung.

Im Verlauf des Gesprächs sei ihm immer unbehaglicher zumute geworden, und er hätte den Eindruck bekommen, dass die Stellensuche lediglich ein Vorwand für das Meeting gewesen sei. «Ich hatte den Eindruck, es geht um eine leidenschaftliche Beziehung, die unglücklich zu Ende ging.» Der Zuger Nationalrat riet der Frau nach eigenen Angaben, sich einen Rechtsbeistand zu nehmen. Er habe von ihr noch zwei Mal eine SMS-Mitteilung erhalten.

Gezielte Diskreditierung von Müller?

Vermittelt wurde das Gespräch laut Pfister von Josef Bollag. Dieser hätte kurz erwähnt, dass die Frau offenbar in einem besonderen Verhältnis zu Geri Müller stehe. Nun gerät Bollag zunehmend selbst unter Druck. Bollag, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Baden, hatte Müller wiederholt wegen dessen kritischer Haltung zu Israel kritisiert.

In die Affäre ist offenbar auch der Sprecher des Butterfield-Trusts, Sacha Wigdorovits, involviert. Der Trust kämpft gegen die Überweisung der 120 Millionen Franken für die Salle Modulable. Laut «Tages Anzeiger» soll bei den Enthüllungen eine pro-Israelische Organisation die Fäden gezogen haben, in deren Stiftungsrat Wigdorovits aktiv ist. Damit könnte der Eindruck entstehen, dass Israel nahestehende Kreise die Affäre publik machten, um so den Palästina-freundlichen Geri Müller zu diskreditieren.

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