Kehrt der Heizpilz zurück?

So wollen Luzerner Beizen die Gäste im Winter warm halten

Werden solche Heizpilze diesen Winter das Strassenbild im Kanton Luzern prägen? (Bild: Dominik Ultes/Fotolia)

Wegen der anhaltenden Coronapandemie fordert der Luzerner Gastroverband, dass der Regierungsrat Heizungen auf den Boulevardflächen bewilligt. Um die Gäste zu wärmen, würden sich verschiedene Möglichkeiten anbieten.

Von der Coronakrise sind insbesondere die Gastrobetriebe betroffen. Abstandsregeln und Platzbeschränkungen machen es gerade für kleine Gaststätten schwierig, wirtschaftlich zu sein. Etwas Abhilfe konnte durch die Nutzung von Parkplätzen und Boulevardflächen durch die Beizen geschaffen werden.

Doch wegen der bevorstehenden kalten Jahreszeit und der weiterhin angespannten epidemiologischen Lage, könnte dies schon bald Geschichte sein. Deshalb fordert der Gastroverband Luzern nun eine unkonventionelle Lösung, damit die Gäste auch im Winter in den Gartenrestaurants Platz nehmen. Wie der «Tagesanzeiger» berichtete, haben sich diese Woche bereits die Zürcher Wirtinnen mit einem ähnlich lautenden Anliegen an die Behörden gewandt.

Kommen jetzt die Heizpilze?

Konkret denkt man dabei an Heizungen im Freien, wie einer entsprechenden Mitteilung zu entnehmen ist. Da sich bei solchen Installationen jedoch sofort die Frage nach deren Umweltverträglichkeit stellt, werden gleich verschiedene Anlagen inklusive deren Vor- und Nachteile aufgeführt.

Die wohl bekanntesten Heizanlagen für Gartenbeizen sind Heizpilze. Diese seien ökologisch aber eher fragwürdig, hält Gastro Luzern dazu fest. Eine andere Option sind Heizpellets wie sie im Kanton Baselstadt erlaubt seien. Diese sind laut Gastroverband CO2-neutral.

Weiter werden so genannte «Infrarot Patches» für unter den Tisch genannt, die bis anhin aber noch wenig bekannt seien. Vorstellen können sich die Wirte auch Infrarotstrahler. Für deren Nutzung würden sich die Betriebe verpflichten, ausschliesslich Ökostrom zu beziehen, wie Gastro Luzern schreibt. Um gezielt den Gast und nicht die Umgebung zu heizen, kann man sich auch Heizkissen vorstellen. Diese kosten allerdings rund 100 Franken, weshalb sich die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt.

Heizungen im Freien sind grundsätzlich verboten

Ob die Luzerner Restaurantbesucherinnen diesen Winter aber tatsächlich vermehrt draussen sitzen werden, hängt letztlich vom Kanton ab, der entsprechende Konzepte bewilligen muss. Denn Heizungen im Freien sind grundsätzlich nicht erlaubt.

Das Gesetz sind aber Ausnahmen vor, sofern die Sicherheit von Personen, Tieren und Sachen oder der Schutz von technischen Einrichtungen den Betrieb einer Heizung im Freien erfordert, und bauliche Massnahmen wie Überdachungen und betriebliche Massnahmen wie Schneeräumungen nicht ausführbar oder unverhältnismässig sind. Ausserdem muss die Heizung im Freien mit einer temperatur- und feuchtigkeitsabhängigen Regelung ausgerüstet sein. Auch kann der Regierungsrat weitere Ausnahmen vorsehen.

«Wir möchten die Politik ersuchen, im Rahmen der Covid Verordnungen, zu prüfen, was im Kanton Luzern rechtlich möglich wäre», lautet deshalb der Appell des Gastro Verbandes an den Luzerner Regierungsrat. Denn schon die Massnahmen zur Erweiterung der Boulevardflächen habe gezeigt, dass mit einer einfachen und ohne Kosten verbundenen Lösung, viel zur Erhaltung von Gastbetrieben und Arbeitsplätzen beigetragen werden könne.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Otilde
    Otilde, 04.09.2020, 11:49 Uhr

    Wer ist draussen? Die Raucher stehen dann unter dem Heizpilz. Corona darf nicht als Argument um alles zu erlauben.
    Nach Corona werden dann die Heizpilze verschrottet oder weitergebraucht?

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