Das entschied die Super League

Auch der Fussball will Geisterspiele vermeiden

Es wird bis zum 23. März keine Geisterspiele in der Super League geben. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Verlängert der Bundesrat das bestehende Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 1’000 Teilnehmern nicht, geht es frühestens ab dem 21. März wieder los mit der Super League. Die höchste Schweizer Liga will aus finanziellen Gründen und wegen genügend Ausweichterminen Geisterspiele vermeiden.

Nahezu drei Wochen wird der Fussballbetrieb in der Schweiz ruhen, um einen Beitrag dafür zu leisten, dass das Corona-Virus nicht weiter verbreitet wird. Das haben die 20 Klubs der Super League und der Challenge League am Montag bei ihrem kurzfristig einberufenen Treffen in Bern beschlossen. Die bis zum Bundesratsverbot am 15. März ausgesetzten Partien sollen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

Geisterspiele, nein danke! Das war der Grundsatz des Meeting-Beschlusses der Vertreter der beiden höchsten Schweizer Ligen. Für einige der Super- und Challenge-League-Vereine erlangen abgesagte Spiele und weitere ohne Zuschauer eine existenzielle Bedeutung.

FCL-Präsident Philipp Studhalter bezifferte den finanziellen Verlust des verschobenen Heimspiels am letzten Sonntag gegen Basel auf mindestens 150’000 Franken (zentralplus berichtete).

Nächster möglicher FCL-Auftritt im Wallis

Für den FC Luzern, der unter dem neuverpflichteten Trainer Fabio Celestini in fünf Meisterschaftsspielen vier Siege und zuletzt ein Unentschieden holte, heisst das: Nach dem Heimspiel gegen Basel und dem Cup-Spiel am Mittwoch gegen YB fallen auch die weiteren Punktespiele gegen Lugano (auswärts) und Servette (zuhause) aus. Der nächstmögliche Ernstkampf der Luzerner ist am 21. März im Wallis gegen Sion – unter der Voraussetzung, dass der Bundesrat das gültige Veranstaltungsverbot nicht über den 15. März hinaus verlängert.

Geht es darüber hinaus, kann es kompliziert werden. Zum einen hat es mit dem in der Europa League engagierten FC Basel und zum andern mit der dreitägigen Ruhetagspraxis der Profis zu tun.

Eishockey-Rhythmus im Fussball?

Dauert das Verbot des Bundesrats für die Luzerner bis nach der Nati-Pause und zum ersten Aprilwochenende (Heimspiel gegen Thun), mag es einen Eishockeyrhythmus im Fussball nach sich ziehen: also drei Spiele pro Woche.

Dieses Vorgehen wird gleichzeitig auch ein Entgegenkommen der Europäischen Fussball-Union (Uefa) und der lokalen Behörden erfordern. Das heisst: Spiele unter der Woche an Daten, die von der Uefa belegt sind, müssten zu attraktiven Spielzeiten von der Super League benutzt werden können. «Dafür wollen wir uns einsetzen», sagt FCL-Präsident Philipp Studhalter. Die gleiche Handhabe gilt übrigens für die Challenge League, die ihre Spiele (wie z. B. der SC Kriens) zurzeit ebenfalls aussetzen muss.

Mittlerweile hat Philipp Studhalter die «Milchbüechli»-Rechnung gemacht: Ein Geisterspiel bedeutet für den FC Luzern «ein Minus von einer Viertelmillion Franken».

Übernehmen das auch die heillos zerstrittenen Aktionäre, die dem FC Luzern eine Defizitgarantie bis zum September 2021 garantiert haben? Mit einem entsprechenden Antrag wartet Studhalter noch zu.

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