Erweiterungsbau hätte Nachteile

Architekten-Bund plädiert für Neubau des Luzerner Theaters

So könnte ein Theaterneubau aussehen (Aufnahme aus dem Schlussbericht zur Testplanung eines Luzerner Theaters).

(Bild: zvg)

Neubau oder Erweiterung? Das ist immer noch die grosse Frage bezüglich eines neuen Luzerner Theaters. Der gewichtige Bund Schweizer Architekten spricht sich nun für einen Neubau aus – und sagt auch, wie es weitergehen müsste.

Dass das neue Theater am jetzigen Standort an der Reuss gebaut wird, daran zweifelt wohl kaum noch jemand. Auch der Bund Schweizer Architekten (BSA) kommt nun nach intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik zum Schluss: Das künftige Theater müsse am heutigen Standort «inmitten des Stadtkörpers» gebaut werden, teilt der BSA Zentralschweiz am Mittwoch mit. Im Luzerner Stadtraum lasse sich kaum eine vergleichbare Standortalternative finden, denn beim gescheiterten Salle-Modulable-Projekt wurden verschiedene Standorte abgeklärt.

Zur Debatte steht ein Neubau – oder eine Renovation und Erweiterung des bestehenden Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert. Hier gehen die Meinungen auseinander: Eine Testplanung der Stadt vom letzten Herbst, an dem drei Architektenteams teilnahmen, kam zum Schluss: Beides ist möglich, ein Variantenentscheid wurde noch nicht gefällt. Aus städtebaulicher und denkmalpflegerischer Sicht wird ein Umbau favorisiert, aus theaterbetrieblicher und künstlerischer Sicht eher ein Neubau.

Neubau eröffnet Spielräume

Der BSA Zentralschweiz plädiert für einen Neubau: «Mit einem Neubau eröffnen sich grössere stadträumliche Spielräume: Es wird möglich sein einen Theaterplatz zu realisieren, der wirklich Teil eines öffentlichen Raumes ist.»

Bei einem Erweiterungsbau hingegen würde das oberirdische Volumen so gross werden, dass der öffentliche Aussenraum verschwinden würde, argumentieren die Architekten. Die heutige Wirkung des Theaters im Stadtbild und somit die stadträumliche Identität würden bei einem «zwangsläufig dominanten Anbau über alle Stockwerke» verloren gehen. Der klassizistische Theaterbau würde zum Anbau degradiert.

Anders ein Neubau: Dieser könne «auf die spezifischen Eigenheiten und Qualitäten des Ortes eingehen und wird zu einem neuen identitätsstiftenden Baustein in der Stadt». Überdies könne auf die Frage «Welches Theater wollen wir?» in einer neuen und freien Struktur besser eingegangen werden.

Diese Visualisierung zeigt, wie ein Neubau anstelle des alten Theaters aussehen könnte.

Diese Visualisierung zeigt, wie ein Neubau anstelle des alten Theaters aussehen könnte.

(Bild: zvg)

Für das weitere Vorgehen plädiert der BSA für einen offenen, anonymen Wettbewerb. Weil: «Am Beispiel des Verfahrens für den Neubau Comédie de Genève zeigt sich das enorme Ideenpotential, das aus einem international offenen, zweistufig anonymen Wettbewerb gewonnen werden konnte.»

Soweit sind die Verantwortlichen allerdings noch nicht, von seiten des Kantons Luzern gibt es noch keinen Fahrplan bezüglich eines neuen Theaters – geschweige denn einen Kredit.

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