Leserbrief zum Zuger Hochhausreglement

«Arbeitsplätze und günstige Wohnungen ausgeblendet»

Siemens und V-Zug bleiben in der Stadt Zug und bauen hier neue Fabriken, weil es die Bauvorschriften zulassen. Daran sollten die Zugerinnen und Zuger denken, wenn Sie in zwei Wochen über das Hochhausreglement abstimmen, findet Andreas Umbach, Präsident der Zuger Wirtschaftskammer.

Die aktuelle Debatte um das Hochhausreglement erstaunt mich sehr. Dass die Meinungen über Detailbestimmungen auseinandergehen, war zu erwarten.  Gewiss kann man geteilter Meinung sein, ob eine Vorgabe über die Grösse eines Grundrisses oder das Seitenverhältnis wirklich in ein solches Gesetz gehören, oder nicht besser in die Ausmarchung zwischen Planern und Behörden bei konkreten Projekten. Um solche Details geht es den Gegnern des Reglements aber offenbar nicht. Sie führen nicht nur einen Kampf gegen Hochhäuser, sondern gegen Neubauten und Investitionen an sich. Zur Debatte steht die zukünftige Entwicklung der Stadt, wobei über «böse» Investoren und die Unternehmer insgesamt hergezogen wird. Arbeitsplätze und günstige Wohnungen werden einfach ausgeblendet, weil auch dies nur «mehr Leute und mehr Verkehr» bringe.

Als Präsident der Wirtschaftskammer lässt mich diese Kritik nicht kalt. Im Gegenteil. Sie erfüllt mich mit Sorge. Es kann uns nicht gleichgültig sein, wenn ein Unternehmen wie Biogen für den Bau einer neuen Hightech-Fabrik in einen anderen Kanton ausweichen muss. Zudem ist es alles andere als selbstverständlich, wenn die V-Zug ein Technologiecluster oder Siemens gar eine neue Fabrik mitten in der Stadt Zug bauen. Vergessen wir nicht: Unser Wohlstand beruht auf Investitionen früherer Generationen. Damit in unserer Stadt auch weiterhin in die Zukunft investiert werden kann, braucht es am 26. November ein Ja zum Hochhausreglement. Es setzt hohe Hürden und enge Gebietsgrenzen und lässt gleichzeitig eine massvolle Entwicklung der Stadt zu. Insgesamt handelt es sich um eine vernünftige Lösung. Sie lässt der Stadt gute Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Luft zum Atmen.

Andreas Umbach, Zug

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