Arbeiten
Experte Martin Barth zum Personalmangel

Vier-Tage-Woche: Die Rettung des Luzerner Tourismus?

Vier Tage arbeiten, drei Tage selber an den Pool legen? Mit diesem Angebot locken Hotels teils das Personal. (Bild: Pixabay)

Die Gastro-Branche leidet seit Corona unter massivem Personalmangel. Das Rezept dagegen: Bei gleichem Lohn die Vier-Tage-Woche einführen. Hier liest du, was der Luzerner Tourismusexperte Martin Barth davon hält.

Bei gleichem Lohn weniger arbeiten. Das klingt verlockend. Verlockend genug, um in die Gastro-Branche zurückzukehren (zentralplus berichtete)? Gemäss Martin Barth, Dozent der Hochschule Luzern, setzen einzelne Schweizer Hotels die Vier-Tage-Woche bereits um.

«Für eine Branche, in der die Arbeitszeiten sonst sehr anspruchsvoll sind, wäre das natürlich eine enorme Steigerung der Job-Attraktivität», meint der Experte in einem Interview mit der Hochschule. «Ich bezweifle jedoch, dass sich viele Betriebe solche Massnahmen leisten können.»

Hotels würden in einem Umfeld arbeiten, in dem die Margen generell sehr klein seien. «Viele Hotels sind in erster Linie mit dem Überleben beschäftigt», meint Barth. Er hält es mittel- bis langfristig für realistischer, «das Hotel an sich neu zu denken», wie er sagt.

Was er damit meint? «Hotels könnten neben Übernachtungen und Verpflegung weitere Dienstleistungen anbieten, wie beispielsweise die Betreuung von Kindern in einer Art Hotel-Kita oder die Kombination von Übernachtungen mit medizinischen Angeboten.»

Auch die Integration einer Poststelle oder eines Dorfladens im Hotel ist aus seiner Sicht eine Überlegung wert. Zu Zeiten des mobilen Arbeitens seien zudem Arbeitsplätze ausserhalb der Büros gefragt. «Hotels könnten ihr Angebot durch einen Co-Working-Space erweitern. Dadurch würden die Mitarbeitenden in einem Hotel weitere Aufgaben und Funktionen erhalten, die den Job spannender, abwechslungsreicher und dadurch attraktiver machen.»

Verwendete Quellen
  • Interview der Hochschule Luzern mit ihrem Dozenten Martin Barth
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