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Warum die «Rigi» nun die Retterin ist

Neues Kampfflugzeug bedroht hunderte Stellen in Emmen

Peter Merz, Kommandant der Luftwaffe, steht vor dem neuen Kampfjet F-35A in Emmen (Bild: PLu)

Die F-35A sei wirksam, nachhaltig und günstig. Daher soll dieses Kampfflugzeug auch in Zukunft in den Hangars der Schweizer Armee stehen. «Günstig» ist dieses Flugzeug vor allem, weil es tiefe Unterhaltskosten hat. Und genau das gefährdet hunderte Jobs.

Die Kampfflugzeuge der Armee brauchen viel Pflege von den Mechanikern. Nach 300 Flugstunden müssen diese nach Emmen zu intensiven Kontrollen und Wartungsarbeiten. Dieser Unterhalt dauert dann bis zu zehn Wochen. Die Kontrollen nach 600 Flugstunden können sogar bis zu 13 Wochen dauern.

Hat ein F/A-18 50 Stunden in der Luft verbracht, braucht er Wartungsarbeiten von rund drei Stunden. Das alles ist sehr kostenintensiv und beschäftigt auch eine grosse Crew. Das zukünftige Pferd im Stall braucht viel weniger Wartung.

Weniger Flugzeuge – weniger Wartung

Wie eine Armeesprecherin gegenüber der «Luzerner Zeitung» bestätigt, braucht die F-35A deutlich weniger Pflege. «Während beim F/A-18 periodische Kontrollen mit längeren Standzeiten erforderlich sind, sieht das Konzept des F-35 nur vereinzelte Instandhaltungsaktivitäten vor, welche einem definierten Intervall unterliegen.»

Die «NZZ am Sonntag» hat kürzlich ausgerechnet, dass in Emmen 400 Vollzeitstellen für die Wartung der F/A-18 benötigt werden, weitere 90 auf den Tiger. Marionna Schlatter, Sicherheitspolitikerin der Grünen, sagt: «Ich war in Emmen und habe bei der Ruag eine grosse Unsicherheit erlebt. Die Instandhaltung von Jets sind für das Unternehmen von existenzieller Bedeutung.»

Die Rigi soll Stellen retten

Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, soll das «Projekt Rigi» nun die Retterin sein. Armasuisse, Ruag und der Flugzeugbauer Lockheed Martin diskutieren darüber, die Endmontage von vier Jets in der Schweiz zu machen. Dieses «Projekt Rigi» würde über vier Jahre 100 Personen beschäftigen.

Dass in einem andern Land ein US-Jet in die Endmontage geht, ist speziell. Laut der Zeitung bräuchte es sogar eine Unterschrift der US-Regierung, um dies zu ermöglichen.

Ein Knackpunkt, um das «Projekt Rigi» umzusetzen, dürfte auch der Preis sein. Da stellt sich die Frage, wie viel Geld die Schweiz in diese 100 Stellen investieren will. Die Verhandlungen sollen im September vorbei sein.

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