Abhilfe bei Energiekrise

Nacht- und Sonntagsarbeit: Gmürs Vorstoss breit unterstützt

Trotz ablehnender Haltung des Bundesrats erhält die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür für ihren Vorstoss viel Zuspruch. (Bild: bic)

Fehlt die Energie, soll in Unternehmen nachts und sonntags gearbeitet werden können, um beispielsweise Spitzenzeiten zu umgehen. Für diesen Vorschlag erhält die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür (Mitte) viel Unterstützung – trotz Ablehnung vom Bundesrat und Gewerkschaften.

Ist die Energie knapp oder wird der Verbrauch eingeschränkt, sollen Unternehmen mit ihrer Arbeit auf Zeiten ausweichen können, an denen kaum Strom gebraucht wird. Sprich: voraussichtlich nachts und sonntags. Damit dies arbeitsrechtlich möglich ist, will Mitte-Ständerätin Andrea Gmür mittels Motion eine temporäre Sonderbewilligung schaffen (zentralplus berichtete). Ihr Vorhaben unterstützt nicht nur mehr als die Hälfte des Ständerats, sondern auch die Wirtschaft, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

So stelle sich Verband Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem) hinter die Motion. Gemäss Geschäftsleitungsmitglied Kareen Vaisbrot können flexiblere Arbeitszeiten Schäden für Unternehmen verringern. Ins gleiche Horn bläst der Schweizer Detailhandelsverband, Swiss Retail Federation. Direktorin Dagmar T. Jenni befürchtet, dass viele Lebensmittel vernichtet werden müssen, wenn diese aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht rechtzeitig gekühlt werden können.

Widerstand gibt es hingegen vonseiten Gewerkschaften. So weist der Zentralsekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbund darauf hin, dass Nacht- und Sonntagsarbeit bereits heute in Ausnahmefällen möglich sei. In Gmürs Vorstoss sieht er deshalb auch mehr eine generelle Aufweichung des Arbeitsrechts statt einer notwendigen Massnahme.

Auch der Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf. Bereits heute besitze das Arbeitsgesetz einen genügend grossen Spielraum. Sollte die Entwicklung es erfordern, könne das Staatssekretariat für Wirtschaft weitere Massnahmen prüfen. Er beantragt die Motion deshalb zur Ablehnung.

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9 Kommentare
  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 13.12.2022, 22:37 Uhr

    Naja, Frau Gmür. Aber das ist doch nun mal ein sinnvoller, pragmatischer Vorschlag. Wenn es nützt und anregend wirkt, wieso nicht? Klar, dass die Ideologen von den Gewerkschaften hier sofort bremsen. Ermöglichen ist nicht deren Ding; im Verbieten und Gängeln sind sie besser. Und wer gleich überhaupt nicht begriffen hat, wie Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren, plaudert etwas von den geplagten „Kleinen“ und der bösen „Wirtschaft“.

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    Spama Lotto, 13.12.2022, 16:37 Uhr

    Ebenso passend wäre «Nacht- und Sonntagsarbeit: Gmürs Vorstoss stösst auf breite Ablehnung», da Bundesrat und Gewerkschaften die Idee ablehnen…

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    Rene, 13.12.2022, 13:23 Uhr

    Netter Versuch, als ob die sich für abgelaufene Lebensmittel interessieren würde. Unsere beiden Ständeräte sind einfach nur förig.

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      Peter Bitterli, 13.12.2022, 22:32 Uhr

      Sie haben nicht genau verstanden, wer wer ist?

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    Hanspeter Flueckiger, 13.12.2022, 12:27 Uhr

    Wann endlich wird diese Dame endlich abgewählt? Unfassbare Arroganz einer vermögenden Ständerätin, welche einfach nur gut geheiratet hat.

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      Barbara, 13.12.2022, 17:05 Uhr

      Was für ein peinlicher Neidkommentar

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      • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
        Hanspeter Flueckiger, 14.12.2022, 10:01 Uhr

        Ohne Argumente schwingt man dann gerne die Neidkeule. Tatsache ist, dass nicht die gutverdienenden während diesen Zeiten arbeiten müssten. Selbstverständlich schwebt Frau Gmür auch vor, diese Arbeitszeiten ohne entsprechende zusätzliche Entschädigung den Arbeitgebern zu ermöglichen. Hat also nichts mit Neid zu tun. Lediglich etwas mit Empathie gegenüber den betroffenen Menschen.

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    Peter, 13.12.2022, 12:18 Uhr

    Superidee

    Gut sind 2023 Neuwahlen

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    Kasimir Pfyffer, 13.12.2022, 12:15 Uhr

    Jahaaaaa! Alles für die Wirtschaft und immer auf die Kleinen! Soll das blöde Volk halt nachts oder am Sonntag arbeiten. So höhlt frau das Arbeitsgesetz aus, schafft einen gäbigen Präzedenzfall und kann sich bei der nächsten «Krise» darauf berufen. Frau «Ich mache Politik für reiche Boomer» wird dafür von ihren AnhängerInnen sogar noch gelobt (sog. Stockholm-Syndrom)

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