Nach Jahren der Funkstille

Mindestlohn: Gastro-Verbände legen Streit bei

Arbeitnehmerverbände setzen sich für bessere Löhne ein. Arbeitnehmerverbände zeigen sich wieder für Verhandlungen bereit. (Bild: Symbolbild Adobe Stock)

Ein jahrelanger Gesprächs-Stillstand zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände ist beendet. Jetzt soll der Gesamtarbeitsvertrag für das Gastgewerbe neu verhandelt werden.

Die Fronten zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände in der Gastronomie und Hotellerie sind verhärtet. Und das schon seit mehreren Jahren. Streitpunkt waren die Lohnverhandlungen. Die grösste Arbeitnehmerorganisation im Schweizer Gastgewerbe, die Hotel & Gastro Union, mit Sitz in Luzern setzte sich unter anderem für eine Anpassung der Löhne im Landes-Gesamtarbeitsvertrags (L-GAV) ein. Arbeitgeberverbände wie Gastro Suisse zeigten sich davon wenig begeistert (zentralplus berichtete).

Seit 2019 blockierte der Arbeitgeberverband weitere Verhandlungen zum L-GAV, schreibt Hotel & Gastro Union. Jetzt aber scheint eine Einigung wieder realistischer geworden zu sein. Denn die Präsidentinnen der Kantonalverbände und Fachgruppen von Gastro Suisse haben die Wiederaufnahme der L-GAV-Verhandlungen mit den Sozialpartnern beschlossen.

Die Hotel & Gastro Union begrüsst die Rückkehr von Gastro Suisse an den Verhandlungstisch, wie sie am Mittwoch in einer Medienmitteilung schrieb. «Wir stehen zur Sozialpartnerschaft und wollen die Herausforderungen der Branche gemeinsam lösen», erklärt Oliver Schärli, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union.

Mit ihrer Unterschriftensammlung «Gemeinsam gegen Personalmangel», die über 20’000 Personen unterzeichneten, und einer nachfolgenden Gastro-Umfrage hat die Hotel & Gastro Union in den vergangenen zwei Jahren ihre Forderungen immer wieder deutlich gemacht.

Das fordert der Arbeitnehmerverband

Zu den konkreten Forderungen gehört unter anderem, dass Lernende neu auch dem L-GAV unterstellt werden sollen. Zudem verlangt die Gewerkschaft neun statt sechs bezahlte Feiertage pro Jahr, attraktivere Arbeitszeiteinteilungen sowie automatische Teuerungsanpassungen bei allen Löhnen. Besonders im Fokus steht eine generelle Erhöhung der Mindestlöhne – auf mindestens 5000 Franken monatlich für Angestellte mit EFZ-Abschluss.

Inwieweit sich die beiden Verbände bei diesen Forderungen einig werden, ist noch unklar und werden künftige Gespräche zeigen müssen.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Hotel & Gastro Union
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