Am Luzerner Kantonsspital wird eine «Virtual Care Nurse» gesucht. Gemeint ist damit eine echte pflegende Person – die die Patienten aber nicht direkt trifft.
Die Stellenausschreibung erstaunt: Das Luzerner Kantonsspital (Luks) sucht eine «Virtual Care Nurse». Das schreibt die «Luzerner Zeitung». Wie das Luks gegenüber der Zeitung bestätigt, ist damit eine Person für die sogenannte «Virtual Care Unit» gemeint. Diese ist derzeit im Aufbau.
Die Unit wird die digitale und telemedizinische Versorgung der Luks-Gruppe steuern. Dort werden die «Virutal Care Nurses» arbeiten. Dabei handelt es sich um Pflegefachpersonen, die die Patienten mittels digitaler Technologie aus der Ferne betreuen. Zum Beispiel können sie medizinische Werte online beobachten und notfalls Massnahmen einleiten – etwa die Benachrichtigung der diensthabenden Ärztin oder ein Anruf beim Patienten selbst.
Ziel: Patienten weniger lang im Spital
Ab Anfang 2025 soll die «Virtual Care Unit» stufenweise den Betrieb aufnehmen. Die ersten fünf «Virtual Nurses», werden bereits im Februar den 24-Stunden-Dienst sicherstellen. «Im Kern geht es bei der virtuellen Betreuung darum, dass wir Patientinnen und Patienten unabhängig von ihrem Aufenthaltsort in Echtzeit rund um die Uhr medizinisch und pflegerisch betreuen können», sagt Michael Döring, Leiter Gruppenbereich Pflege und Soziales gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Zum Einsatz kämen dabei digitale Technologien wie tragbare Messgeräte, Monitorsysteme oder Videotechnik zur Kommunikation. Zentral sei, dass sämtliche Daten in das Klinikinformationssystem Luks einfliessen.
Ein Beispiel: Nach einer Herzoperation können die «Virtual Nurses» Herzfrequenz, Atem oder Blutdruck aus der Ferne beobachten. Per Videoanruf halten sie Kontakt zum Patienten oder dem Arzt. Dabei könne der Patient auch zu Hause sein. Ziel sei es die Aufenthaltsdauer im Spital zu verringern.
Dörig: «Virtuelle Fernbehandlungen werden in Zukunft eine viel grössere Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen».
- Artikel «Luzerner Zeitung»