Das Luzerner Kantonsspital erhöht die Löhne fürs kommende Jahr um ein Prozent – das ist weniger, als Arbeitnehmerverbände gefordert hatten. Die Verhandlungen seien gescheitert.
Wer am Kantonsspital Luzern (Luks) arbeitet, bekommt ab 2025 mehr Lohn. Wie das Luks mitteilt, erhöht es die Löhne per 2025 um ein Prozent. Das sei so vom Verwaltungsrat festgelegt worden.
Dem Beschluss gingen Verhandlungen mit den Sozialpartnern und Arbeitnehmerverbänden über die Löhne im Gesamtarbeitsvertrag bevor. Diese Verhandlungen seien aber gescheitert, heisst es in der Mitteilung. Die Verbände hatten eine generelle Lohnerhöhung von mindestens 1,2 Prozent gefordert – um wenigstens die Teuerung auszugleichen, wie diese in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben.
Verwaltungsrat: Mehr Lohn geht wegen Herausforderungen nicht
Darauf wollte der Verwaltungsrat des Luks aber nicht eingehen. Wie das Luks schreibt, würden sich die «grossen Herausforderungen» im Gesundheitswesen auch negativ auf den Geschäftsgang der Spitäler auswirken und nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen. Mehr als ein Prozent liege daher nicht drin.
«Die Erhöhung der Lohnsumme um ein Prozent ist in diesem Spannungsfeld ein Kompromiss und trägt einerseits den Anliegen der Arbeitnehmenden und andererseits den grossen wirtschaftlichen Herausforderungen des Unternehmens Rechnung», lässt sich Ulrich Fricker, Verwaltungsratspräsident der Luks-Gruppe, in der Mitteilung zitieren.
Verbände kritisieren Modell zur Lohnverteilung
Die Arbeitnehmerverbände zeigen sich in einer Mitteilung enttäuscht. «Im Gesundheitswesen ist es entscheidend, die Arbeitnehmenden für ihren grossen Einsatz zu honorieren. Denn ohne Fachkräfte bleibt ein Spitalgebäude nur ein Gebäude», wird Amanda Probst, Regionalsekretärin des Verbands des Personals öffentlicher Dienste, kurz VPOD, zitiert.
Die Verbände kritisieren zudem, dass das Luks die Lohnerhöhungen für strukturelle Anpassungen in bestimmten Berufsgruppen und den Rest für individuelle Erhöhungen einsetzt. Das heisst, nicht alle Angestellten profitieren von der Erhöhung gleichermassen, wie die Arbeitnehmerverbände schreiben. Sie würden das Modell ablehnen.
Das Luks schreibt derweil, dass neben der nun beschlossenen Lohnerhöhung bereits weitere «monetäre Massnahmen für die Mitarbeitenden» beschlossen worden seien. Ausserdem seien weitere Massnahmen, um die Attraktivität der Arbeit an den Spitälern zu steigern, angelaufen.
- Mitteilung Luks
- Mitteilung Arbeitnehmerverbände