Jetzt kriegen auch Gärtner ein Tablet von der Stadt Luzern
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Mitarbeiter der Stadt Luzern, die ohne festes Büro arbeiten, sollen ein eigenes Geschäftshandy bekommen. Dafür investiert die Stadt einen Betrag in Millionenhöhe.
Handys und Tablets gehören heute in vielen Berufen zur Standardausrüstung. Auch in den behördlichen Luzerner Büros kommen sie zum Einsatz – von der Stadt zur Verfügung gestellt. Allerdings herrscht bei der Stadt Luzern – mit 1900 Angestellten eine der grössten Arbeitgeberinnen der Region – eine «digitale Ungleichheit». So steht es in einem Bericht und Antrag (B+A) des Stadtrats.
Rund 750 der städtischen Angestellten arbeiten nämlich nicht in einem normalen Büro, sondern an der frischen Luft oder in wechselnden Räumen. Etwa Gärtner, Sozialpädagoginnen, Hauswärterinnen und Strassenwärter. Sie waren bislang mit privaten Geräten unterwegs. Das soll sich nun ändern: Der Stadtrat beantragt einen Sonderkredit, damit er für jene Angestellte Smartphones und Tablets beschaffen kann.
Auf den ersten Blick mag es sinnvoll erscheinen, Mitarbeiterinnen ohne Büroarbeitsplatz die Wahl zwischen privatem Handy und einem durch die Stadt bereitgestellten Gerät zu lassen. Bei genauerer Betrachtung sei dies jedoch wirtschaftlich, organisatorisch und sicherheitstechnisch nicht vertretbar, heisst es im B+A.
Private Handys sind unpraktisch
Bislang mussten Mitarbeiter «im Feld» nämlich ihre privaten Geräte nutzen – mit teilweise veralteten Betriebssystemen, was zu technischen Problemen führte. Ein Pilotversuch mit der Nutzung von Microsoft Teams auf privaten Handys zeigte zudem deutliche Schwächen: Viele Geräte erfüllten nicht die nötigen Sicherheitsanforderungen. Zudem empfanden Mitarbeiterinnen die berufliche Nutzung ihres privaten Geräts als ungerecht.
Mit dem Antrag des Stadtrats sollen die betroffenen Mitarbeiter ein eigenes städtisches Smartphone erhalten, das ihnen den Zugriff auf das Intranet, digitale Arbeitsaufträge und eine effiziente Kommunikation über Microsoft Teams ermöglicht. Der Stadtrat verspricht sich davon einfachere interne Abläufe sowie eine bessere Integration der Angestellten in die digitale Arbeitswelt. Auch Umweltaspekte sollen berücksichtigt werden.
Stadt investiert mehrere Millionen Franken
Er beantragt darum vom Grossen Stadtrat einen Sonderkredit über 6,6 Millionen Franken. Davon entfallen rund 677'000 Franken auf die Beschaffung der Ausrüstung. 750 «robuste und langlebige Smartphones» will die Stadt anschaffen. Dazu noch 100 Tablets für «Sonderfälle», in denen Kartenmaterial im Ausseneinsatz nötig ist, zahlreiche Ladestationen und Verbrauchsmaterial wie Hüllen und Schutzfolien.
Der Sonderkredit ist für die Deckung der Betriebskosten über die nächsten zehn Jahre eingeplant. Darunter fallen auch Lizenzgebühren, Schulungen, IT-Support und Personalkosten. Der jährliche Aufwand beläuft sich auf 633’000 Franken. Laut Berechnungen der Stadt würde sich die Investition schon lohnen, wenn jede Person täglich nur zehn Minuten Zeit spart – etwa durch weniger Papierkram oder effizientere Kommunikation. Um die Einführung der Geräte fürs Ende dieses Jahres vorzubereiten, hat der Stadtrat für 2025 einen Nachtragskredit von zusätzlichen 559’500 Franken beantragt.
Allerdings dürften die Kosten insgesamt höher ausfallen als die geplanten 6,6 Millionen Franken. Denn die Geräte sollen in der geplanten Zehnjahreperiode einmal ersetzt werden. «Alle vier bis fünf Jahre erfolgt eine wiederkehrende Ersatzbeschaffung, die eine Erhöhung der Investitionskosten in der genannten Höhe notwendig macht», heisst es im B+A. «Ersatzbeschaffungen werden praxisgemäss nicht in den Sonderkredit einberechnet und stellen gebundene Kosten dar, die keinen weiteren Bericht und Antrag notwendig machen.»
- Website Stadt Luzern
- Bericht und Antrag 9 – Mobilgeräte für Mitarbeitende ohne Büroarbeitsplatz