Kündigungen und Krankheitsausfälle

Das Krienser Sozialdepartement hat Personalsorgen

Sozialvorsteher Cla Büchi muss gleich zwei Kaderstellen im Krienser Sozialdepartement neu besetzen. (Bild: Stadt Kriens)

Im Krienser Sozialdepartement sind in den letzten zwei Jahren 13 Mitarbeiterinnen krankheitshalber mehr als einen Monat ausgefallen. Und nun springen auch noch die wichtigsten Kaderleute ab.

Beim Sozialdepartement der Stadt Kriens müssen demnächst gleich zwei der wichtigsten Kaderstellen ausgeschrieben werden. Nachdem die Kesb-Präsidentin Sibylle Tobler gekündigt hat, mag auch die Leiterin der Abteilung Sozialdienste nicht mehr.

Aus der Medienmitteilung lässt sich herauslesen, dass der Abgang von Béatrice Pistor mit der «sehr hohen Arbeitsbelastung und anderen Kriseninterventionen» zu tun hatte. Mit letzterem dürften die zahlreichen krankheitsbedingten Ausfälle von Mitarbeitern gemeint sein. In den letzten zwei Jahren sind 13 Personen länger als einen Monat ausgefallen, wie Sozialvorsteher Cla Büchi auf Anfrage von zentralplus sagt.

Zu viel Arbeit macht krank

Die Arbeitsbelastung innerhalb der Abteilung war enorm. Wer Vollzeit im Krienser Sozialdepartement arbeitet, hatte in den letzten fünf Jahren immer über 90 Fälle gleichzeitig zu betreuen. Seit Anfang des Jahres sind es noch 75. «Eine Personalaufstockung hat in der Zwischenzeit zu einer spürbaren Entlastung der Mitarbeitenden geführt», heisst es dazu in einer anderen Medienmitteilung.

Insgesamt arbeiten im Krienser Sozialdepartement 56 Personen. Die Fluktuation lag in den letzten fünf Jahren bei durchschnittlich 5,5 Prozent – was nicht auffällig hoch ist. In der Führungsetage scheinen die Mitarbeiterinnen nach der Corona-Pandemie und der zusätzlichen Herausforderung durch den Krieg in der Ukraine ausgebrannt zu sein. Neben der Kesb-Präsidentin und der Leiterin des Sozialdienstes hat auch die Ressortleitung der Sozialberatung gekündigt. Die Ressortleitung Support ist ebenfalls vakant – wegen Pensionierung.

Externe Beratungsfirma und Personalaufstockung

Weiter offen ist die Leitung des neu geschaffenen Ressorts Gesellschaft und Gesundheit. Dies ist die Folge einer Reorganisation. Sozialvorsteher Cla Büchi hat auf die Schwierigkeiten in seinem Departement reagiert, indem er auf der Ebene der Führung eine externe Beratungsfirma mit der Analyse und Prüfung der Organisationsstrukturen beauftragt hatte.

Cla Büchi räumt ein, dass es sich bei den Kündigungen der zwei Kadermitarbeiterinnen nicht um «normale Wechsel» handle. «Das ist es natürlich nicht – es werden ja am Schluss gleich zwei Abteilungsleitungen im Departement neu besetzt sein. Das steckt niemand einfach so weg und stellt eine Herausforderung dar», wird er in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Die Stelle von Kesb-Präsidentin Sibylle Tobler wird im August ausgeschrieben. Béatrice Pistor verlässt die Stadt Kriens per 31. März 2023.

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7 Kommentare
  • Profilfoto von Der Obernauer
    Der Obernauer, 20.08.2022, 11:29 Uhr

    Die ganze Krienser Verwaltung läuft am Anschlag .. Das ist Fakt und der völlig verfehlten Politik von Einwohnerrat und Stadtregierung zu Verdanken. Man wollte gross hinaus und hat geprotzt und das Steuergeld verschleudert ! Nun ist es soweit dass man nicht einmal das Personal mehr halten kann .. Führungskrise ..

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  • Profilfoto von oliver.heeb
    oliver.heeb, 19.08.2022, 22:14 Uhr

    Die Auswirkungen einer fehlgeleiteten Asyl- und Migrationspolitik.

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    • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
      Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 19.08.2022, 22:42 Uhr

      Bravo! Kann man nicht besser sagen!

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  • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
    Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 19.08.2022, 18:56 Uhr

    Im Sozialdepartement von Cla Büchi ist der Wurm drin. Nicht erst seit heute, schon länger. Die Sozialkosten in Kriens sind jetzt bei 37 Millionen angelangt. Und jedes Jahr sind es 1 Million mehr. Wo führt das hin? Das sind unsere Steuergelder! Kriens ist ein Magnet für Sozialhilfefälle geworden. Das muss gestoppt werden.

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    Albus, 19.08.2022, 18:23 Uhr

    “ In den letzten zwei Jahren sind 13 Personen länger als einen Monat ausgefallen” – hat aber sicherlich nichts mit der Dauerdurchseuchung zu tun.

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    • Profilfoto von Roli Greter
      Roli Greter, 19.08.2022, 21:17 Uhr

      Das war genau mein Gedanke. Die Isolationsbestimmungen wurden auch bei uns sehr grosszügig ausgelegt und von der Entschuldig «C» rege Gebrauch gemacht.

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        Opi Kron, 20.08.2022, 06:36 Uhr

        Wovon schwurbelst du? Isolationsbestimmungen gibt es bei uns längstens keine, und die Isolation dauerte früher nur 5 Tage.

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