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Kündigungen nähmen zu, eine neu eingeführte App schreibe zu viel vor und sei überfordert: Bei Mitarbeitern des Post-Logistikzentrums in Rothenburg macht sich Unmut breit. Die Post beschwichtigt derweil.
Gemäss einem anonymen Schreiben brodelt es unter dem Dach des Post-Verteilzentrums in Rothenburg. Die Arbeitsbedingungen seien schlecht und die Kündigungen und krankheitsbedingten Ausfälle nähmen «rasant zu», wie die «Luzerner Zeitung» schreibt.
Nach Gesprächen mit Mitarbeitern habe sich unter anderem gezeigt, dass der allgemeine Druck zugenommen hat. War es früher primär vor und nach Weihnachten stressig, seien nun auch alle anderen Wochen anstrengend. Lieferten langjährige Mitarbeiter früher maximal 270 Päckli bei einer Tour, seien es heuer bis zu 370. Die steigende Päckliflut hat auch die Politik auf den Plan gerufen. So forderte etwa der Luzerner Grünen-Nationalrat Michael Töngi, dass Gratis-Retouren abgeschafft werden sollen (zentralplus berichtete).
Der Stress sorge gerade bei jüngeren Postbotinnen für hohe Fluktuationen, weil ihnen die Arbeit zu hart sei, wie die Gewerkschaft Syndicom auf Anfrage der Zeitung sagt. Dazu trügen auch die eher tiefen Einstiegslöhne bei: Bei 100 Prozent erhiellten Boten der Region zwischen 54’200 und 64’200 Franken brutto im Jahr.
Ärger mit neuer App
Die schwereren Arbeitsbedingungen sind jedoch nicht das einzige, was die Mitarbeiterinnen in Rothenburg ärgert. Auch die App DyLa, die die Laufrouten der Pöstler plant, kommt nicht bei allen gut an. So beschwert sich ein anonymer Mitarbeiter, dass die App ihm vorschreibe, wie er laden soll, wann er wo sein soll und sogar seine Pausen würden vorgeschlagen. Gleichzeitig sei DyLa mit dem städtischen Verkehr überfordert.
Die Post hingegen beschwichtigt: Zwar spüre sie in Rothenburg eine leichte Tendenz zu mehr Kündigungen. Jedoch liessen sich die Zahlen nicht einfach so vergleichen, da seit diesem Jahr die Brief- und Paketzustellung nicht mehr strikt getrennt sei. Zur App DyLa schreibt Post-Sprecherin Silvana Grellmann der Zeitung, dass die App gerade für langjährige Boten eine grosse Umstellung sei. Jedoch erhalte das Unternehmen inzwischen überwiegend positives Feedback.
- Artikel «Luzerner Zeitung»
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