Neue Strategie wegen neuer Generation

Arbeiten ohne Chef? Heime in Kriens machen es vor

In den Krienser Altersheimen weht ein neuer Wind. (Bild: Stefano Schröter/AURA)

Weil die Heime Kriens AG rasch viel Nachwuchs brauchen, setzt sie auf ein neues Arbeitsmodell. Dieses basiert auf einem Menschenbild, welches die Selbstbestimmung und die Freiheit der Lebensgestaltung in den Mittelpunkt stellt. Grund: Die junge Generation verlange andere Strukturen als ihre Vorgängerinnen.

In der Stadt Kriens werden in den kommenden Jahren rund 50 Prozent der Angestellten der Alters- und Pflegeheime pensioniert. Um attraktiv zu sein und genügen junge Menschen zu finden, die nachrücken, geht die Stadt nun eher unkonventionelle Wege. Man will wegkommen von der hierarchischen Linienorganisation und auf ein agile, kollegial geführte Unternehmen. Dies teilt die Stadt im amtlichen Publikationsorgan Kriens-Info mit.

«Nachrücken wird eine Generation junger Menschen, die andere Anforderungen stellt: Mitbestimmen, Verantwortung übernehmen sowie Arbeit mit Privatleben verbinden sind dabei zentrale Themen», begründet die Stadt ihren Schritt. Die Transformation soll demnach erste Erfolge zeigen. «Teams aus unterschiedlichen Bereichen organisieren sich neu und agiler. Eines davon ist das Team Haustechnik, das seit einem halben Jahr selbstführend unterwegs ist. Selbstorganisation heisst nicht: jeder macht, was er will. Das Team definiert klare Strukturen – jedoch keine Machthierarchien», so die Stadt. Es habe zu Beginn zwar Bedenken gegeben, diese hätten sich mit der Zeit jedoch aufgelöst.

Das Team verteilt die Aufgaben

Jeweils am Morgen spreche das Team seine Aufgaben ab und kläre Fragen wie wer hat Telefondienst, wer trägt die Tagesverantwortung, wer arbeitet mit wem zusammen? Die Zuteilung der Fachaufgaben ist klar geregelt, für allgemeine Arbeiten braucht es mehr Absprache.

Und weiter: «Stehen grössere Themen an, wird eine separate Besprechung mit einem begrenzten Zeitfenster einberufen, um einerseits Zeit zum Diskutieren zu haben und andererseits Entscheide effizient zu treffen. Kritisieren ohne einen Chef im Hintergrund, ist schwieriger. Probleme rechtzeitig angehen und gegenseitiger Respekt sind essenziell», erklärt die Stadt Kriens.

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