Ansturm auf den Luzerner Wochenmarkt

Nach sechs Wochen Lockdown hat Luzern seinen Wochenmarkt zurück. Die Wiedersehensfreude ist riesig. Einzelne Stände waren bereits um zehn Uhr praktisch ausverkauft.

Redaktion

Lena Berger

Der Wochenmarkt ist wie immer – und doch ganz anders. Die Stände sind weiter auseinander als noch vor ein paar Wochen. Und der Markt hat sich jetzt bis auf den Theaterplatz ausgeweitet.

Auf der anderen Reussseite herrscht wegen der engen Platzverhältnisse das Einbahnregime: Die Besucher werden vom Zivilschutz von der Seite der Kapellbrücke her zu den Ständen gelotst.

Die einzelnen Standbetreiber haben zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Der Stand des Biohofs Widacher ist durch eine Plastikfolie geschützt. Andere haben Desinfektionsmittel aufgestellt und Bodenmarkierungen gemacht, damit die Abstände eingehalten werden können.

Um 10 Uhr war der Eigenbrötler ausverkauft

Die Wiedersehensfreude ist trotz der Einschränkungen gross. Der Stand des Eigenbrötlers beispielweise war bereits um kurz nach 10 Uhr praktisch ausverkauft. «Während des Lockdowns haben wir mehr Bestellungen bekommen. Ich habe teilweise Brot in Luzerner Läden geliefert, wo unsere Kunden es dann abholen konnten», erzählt Regina König. Aber auch in ihre Backstube in Wauwil seien mehr Kunden gekommen als sonst.

Eine stärke Nachfrage im Hofladen hat auch die Familie Gössi aus Weggis festgestellt. Trotzdem ist Ruedi Gössi froh, nun wieder direkt Gemüse verkaufen zu dürfen. Seit über 100 Jahren sei seine Familie regelmässig am Markt in Luzern – dass man zwei Wochen nicht habe kommen können, habe es noch nie gegeben.

Erleichtert ist auch Sandra Schuster, die mit ihrem Stand namens Gurkenkönig jeweils am Dienstag ihre Waren in Luzern verkauft. Sie und ihr Mann haben kein eigenes Geschäft und sind deshalb darauf angewiesen, an Märkte in Luzern und Zürich fahren zu können. Die Zeit des Lockdowns haben die beiden nun genutzt, um ihr Sortiment zu erweitern.