Einerkandidatur fürs Präsidium der CVP Luzern

Andrea Gmürs Rückzieher wirft Fragen auf

Zeigten sich zufrieden mit der gefundenen Lösung: Findungskommissionspräsident Franz Wüest, Pirmin Jung und Christian Ineichen.

(Bild: les)

Nächste Woche wird Christian Ineichen zum neuen Präsidenten der CVP Luzern gewählt. Auch Nationalrätin Andrea Gmür konnte sich das Amt vorstellen, zog dann aber im letzten Moment zurück. Hatte ein Regierungsrat seine Finger im Spiel?

Anfang April stellte die CVP-Findungskommission Christian Ineichen als einzigen Kandidaten für die Nachfolge des abtretenden Präsidenten Pirmin Jung vor. Insgesamt 90 Namen wurden in der Findungskommission besprochen. Mit zwei Personen hätten schlussendlich Hearings stattgefunden, die zweite – nicht namentlich genannte – Person zog sich aber zurück, sagte Findungskommissionspräsident Franz Wüest damals (zentralplus berichtete).

Wie nun Recherchen der «Luzerner Zeitung» zeigen, handelte es sich bei der zweiten Person um Nationalrätin Andrea Gmür. Im letzten Moment zog sie allerdings zurück und begründet dies mit dem hohen Arbeitsaufwand. Und die städtische CVP, welche sie präsidiert, liege ihr «schon sehr am Herzen», das Präsidium hätte sie als Kantonalparteipräsident abgeben müssen. Sie sei vor dem Hearing denn auch «hin- und hergerissen gewesen, ob ich das Amt wirklich will.»

Andrea Gmür, Präsidentin der städtischen CVP.

Andrea Gmür, Präsidentin der städtischen CVP.

(Bild: zvg)

Grafs politische Ambitionen

Ob diese Darstellung wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, stellt die «LZ» in Frage. Das Pensum sei längst bekannt und mit der Vizepräsidenten der Stadtpartei seien bereits Gespräche über eine Nachfolge erfolgt. Die Zeitung will von zwei Insidern erfahren haben, dass Regierungsrat Guido Graf, ebenfalls Mitglied der Findungskommission, eine entscheidene Rolle gespielt haben könnte.

Begründen lassen würde sich Grafs Einmischen mit seinen politischen Ambitionen. Von mehreren Seiten heisst es immer wieder, er liebäugle mit einem Platz in Bundesbern. Würde er es als Nationalrat versuchen, so könnte sich Andrea Gmür als eine Konkurrentin herausstellen, insbesondere falls die CVP den bei den letzten Wahlen knapp gehaltenen dritten Sitz verlieren würde.

War es so? Franz Wüest sagt, er habe den Eindruck erhalten, Gmür sei im Gegensatz zu Ineichen nie restlos überzeugt gewesen, das Amt wirklich zu wollen. Ansonsten übt ihr Zurückhaltung in seinen Statements. Guido Graf wollte die Angelegenheit nicht kommentieren.

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