10 Luzerner Hotspots früher und heute

An diesen Orten wurde gebaut, als gäb’s kein Morgen mehr

Luzern 2016 und 1864: Mit der aktualisierten Kartensammlung lassen sich spielerisch Städte von einst und heute vergleichen.

(Bild: zvg)

Aus der Vogelperspektive lässt sich die Veränderung von Ortschaften über die Jahrzehnte gut beobachten. Wir präsentieren zehn Luzerner Orte in Vorher-nachher-Bildern – wie sie vor über 30 Jahren und heute aussehen.

Wie hat sich das Gebiet um den Bahnhof Luzern über die Jahrzehnte verändert? Wie sah Kriens in den 80ern aus? Und wie viele Häuser wurden in Rain gebaut? All das lässt sich auf dem neuen Kartenportal des Bundesamtes für Landestopografie jetzt ganz einfach und spielerisch nachverfolgen. Entweder in Animationen mit historischen Karten – oder als Vorher-nachher-Bilder zum Vergleichen.

Wir haben ein paar Orte im Kanton Luzern herausgepickt, bei denen die Veränderungen besonders eindrücklich sind. Fangen wir mit dem Hotspot an: der Luzerner Innenstadt. Denn 1864 war die nämlich noch gar nicht so dicht verbaut, wie die historische Karte beweist:

Und so sieht das gleiche Gebiet auf der Karte von heute aus:

 

Es lohnt sich, auf dem Kartenportal des Bundes zu surfen. Dort kann man mit der Funktion «Zeitreise» wie in einem Film durch die historischen Karten von 1864 bis heute «reisen». Ort eingeben, Play-Button drücken und staunen.

Luftbilder aus den letzten 30 Jahren

Noch etwas aussagekräftiger als die historischen Karten sind aber die Luftbilder. Da geht’s logischerweise etwas weniger weit zurück. Aber der Bund hat sein Portal map.geo.admin.ch kräftig aufgemotzt und mit Luftbildern von 1982 bis heute ergänzt. So kann man bequem irgendeine Ortschaft eingeben und mit einem Schieberegler prüfen, wie sich diese in den letzten 34 Jahren verändert hat.

Hier also 10 ausgewählte Vorher-nachher-Bilder aus dem Kanton Luzern: Als Vergleich dient jeweils ein schwarz-weisses Luftbild von 1982 – und daneben eines von 2016. Im ganzen Kanton Luzern übrigens ist die Bevölkerung in dieser Zeit um 100’000 Personen gewachsen, auf aktuell rund 400’000.

1. Verkehrshaus Luzern: Das Imax gab’s in den 80ern noch nicht, die neue Eingangshalle ebenfalls nicht – und Verkehrskreisel waren noch nicht so en vogue. Dafür stand das sechseckige Hans-Erni-Museum schon an seinem Platz und die Flugzeuge waren noch etwas anders angeordnet:

 

2. Bahnhof / KKL Luzern: Hier sind etliche Veränderungen sichtbar, wenn man genau hinschaut. Der alte Bahnhof war 1971 abgebrannt, der neue wurde erst 1991 eröffnet – 1982 war also eine Zwischenphase.

Auch der Bahnhofplatz hat sich verändert, anstelle des Kunstmuseums kam das KKL hin und das alte Postgebäude, wo heute die Universität drin ist, war 1982 gerade im Bau. Bei der Werft standen erst ein paar Schuppen herum – dafür ist das Inseli gleich geblieben.

 

3. Seetalplatz Emmen: Interessant ist da zu sehen, wie sich die neue Verkehrsführung am Knotenpunkt Seetalplatz verändert hat, etwa die zusätzliche Autobrücke und die neue Umfahrungsstrasse in Reussbühl. Und am linken Bildrand wurde ein neuer Sportplatz gebaut und eine ganze Siedlung aus dem Boden gestampft. Auch der Reusszopf, wo die Flüsse zusammenkommen, hat sich ganz schön verändert.

 

4. Ebikon: Finden Sie die Mall of Switzerland? Und auch sonst ist eindrücklich oder beängstigend – je nach Standpunkt –, wie hier in Luzern Ost gebaut wurde in den letzten Jahrzehnten.

 

5. Kriens Zentrum: Immerhin ein paar Grünflächen hat man im Zentrum von Kriens erhalten, aber viele sind’s nicht mehr.

 

6. Allmend Luzern: Klar, die Allmend mit dem neuen Stadion, den neuen Wohntürmen, den neuen Messehallen ist nicht mehr wiederzuerkennen – das sieht man auf den Luftbildern gut. Eindrücklich aber auch: Der Schlund war halt damals schon der Schlund: ein städteplanerisches Schlamassel (zentralplus berichtete).

 

7. Rain: Diese Gemeinde gibt’s auf dem Luftbild von 1982 faktisch gar noch nicht, wäre auf dem Bild jedenfalls nicht als solche erkennbar. Der gewaltige Wachstumsschub der letzten Jahrzehnte ist eindrücklich zu sehen, wenn man den Schieber über das Bild bewegt. Und tatsächlich: Die Einwohnerzahl hat sich in dieser Zeit glatt verdoppelt, auf heute knapp 2700.

 

8. Adligenswil: Im Zentrum von Adligenswil ist gebaut worden, als gäb’s kein Morgen mehr. Von gut 2000 auf über 5300 Einwohner ist die Gemeinde gewachsen, was man auf den Luftbildern gut sieht. So mancher Bauer hat sein Ackerland verkauft und sich eine goldene Nase verdient.

 

9. Auch Oberkirch ist rasant gewachsen und hat seine Einwohnerzahl fast verdoppelt. Wo hört Oberkirch auf, wo fängt Sursee an – es ist im gewachsenen Siedlungbsbrei nicht mehr wirklich ersichtlich.

 

10. Weggis: Die Gemeinde am See mit südlichem Flair ist zwischen 1980 und 2010 um fast 80 Prozent gewachsen, immer weiter in den Hang hinein wurde gebaut.

 

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