Ausstellung «Pendant» in Luzern

An der Baselstrasse finden sich zwei Künstlerinnen

Die Ausstellung Pendant ist eine Gegenüberstellung der Arbeit der Künstlerinnen Miranda Fierz und Brigitta Würsch. (Bild: Brigitta Würsch)

Soeben wurde die Ausstellung «Pendant» im «B74 Raum für Kunst» eröffnet. Besucherinnen begegnen einem malerischen Dialog zwischen den Künstlerinnen Miranda Fierz und Brigitta Würsch.

Eine neon-orange Wand ist das Erste, was einem beim Betreten der Ausstellung im «B74» in die Augen springt. Das Farbspektrum erweitert sich in den beiden Ausstellungsräumen. Schnell wird deutlich, dass das Thema Farbe ein wesentliches für die gestalterische Tätigkeit der beiden ausstellenden Künstlerinnen ist.

Die Ausstellung, die kuratiert wurde von Javier Herguedas, ist eine Gemeinschaftsausstellung von Miranda Fierz und Brigitta Würsch. Diese Form der Zusammenarbeit entspricht dem Konzept des «B74 Raum für Kunst». Ziel des Nonprofit-Raums an der Baselstrasse 74 ist es, spartenübergreifend Kunst aus dem regionalen, nationalen und internationalen Kontext zu zeigen. Dabei geht es nicht nur darum, vielfältige Ausdrucksformen der Kunst entwickeln zu lassen und auszustellen, sondern auch darum, diese miteinander in Verbindung zu bringen.

Gegenüberstellung und Verknüpfung

Zehn Künstlerinnen und Künstler – darunter auch die aktuell ausstellenden Künstlerinnen – leiten «B74 Raum für Kunst». Nebst der Programmplanung und dem Kuratieren der Ausstellungen dürfen sie, wie aktuell Miranda Fierz und Brigitta Würsch, den Raum auch für das eigene kreative Schaffen und das Ausstellen der dabei entstandenen Werke nutzen.

Unter diesen Voraussetzungen ist die Ausstellung «Pendant» entstanden. «Pendant» ist eine Gegenüberstellung und eine gleichzeitige Verknüpfung der Arbeit der beiden Künstlerinnen. Sie bringen eigene Werke miteinander in Verbindung und schaffen zusammen Neues, indem ihre Werke zusammen den Ausstellungsraum einnehmen.

Zwischen Gegensätzen und Gemeinsamkeiten

Im «B74» ist eine Collage der Werke zweier Künstlerinnen entstanden, die sich zwar beide mit der Malerei beschäftigen, aber trotzdem unterschiedliche bildnerisch-formale Mittel wählen. Die figurativen Darstellungen von Miranda Fierz zeigen fliegende Möwen, einen Strauss und tanzende Frauen, die Dynamik, Stärke und Leichtigkeit zum Ausdruck bringen.

Sie stehen im Kontrast zur informellen Malerei von Brigitta Würsch. Ihre grossflächigen Malereien tragen den Titel «maybe cosmic latte», was auf die offizielle Durchschnittsfarbe der Sterne und Galaxien verweist. Die Künstlerin lässt dem Betrachter Freiraum, wie er die auf Büttenpapier aufgetragenen Farbschichten interpretiert. Sind es Landschaften, ist es ein Blick in Richtung des dämmernden Himmels oder ist es die Erinnerung an das barfüssige Gehen durch eine vom Tau noch nasse Wiese?

Neben den Gegensätzen werden Gemeinsamkeiten deutlich, die sicher auch dadurch entstehen, dass die beiden Künstlerinnen ein Atelier teilen. Nur eine oben offene Wand trennt die beiden Arbeitsplätze. Wenn man die Werke betrachtet und farbliche Berührungspunkte findet, kann man sich bildlich vorstellen, wie die Farben über die Stellwand von der einen zur anderen Künstlerin gewandert sind.

Dialog als Bereicherung

Die Ausstellung bringt zum Ausdruck, wie gewinnbringend der Austausch für das Erweitern des kreativen Schaffens sein kann – für die Kunstschaffenden sowie für jene, die die Kunst betrachten. Die kleine Räumlichkeit, versteckt im Hinterhof eines Wohnhauses an der Baselstrasse, bringt nicht nur die Künstlerinnen in Dialog miteinander. «Pendant» schafft auch die Grundlage für einen bereichernden Austausch zwischen Künstlerinnen, ihrem Werk und den Betrachtenden.

Die Ausstellung «Pendant» ist vom 18. April bis zum 8. Mai 2021 zugänglich. Am 1. Mai 2021 finden ein Ausstellungsrundgang und ein darauffolgender Talk statt. Wenn es die aktuellen Sicherheits- und Hygienevorschriften zulassen, wird die Ausstellung mit einer Finissage am 8. Mai 2021 beendet. Weitere Informationen sind auf der Website www.b74-luzern.ch abrufbar.

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