Wie schlecht steht es um den Grosskonzern?

Aktionärsdrama um grösste Schweizer Stahlfirma

Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach hat seinen Hauptsitz in Luzern. (Symbolbild: Adobe Stock)

Der Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach schlingert gefährlich. Der Grund: Die Grossaktionäre streiten sich.

Der Kampf zwischen den Hauptaktionären wird für den Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach (S+B) mit Sitz in Luzern «lebensgefährlich», wie der «Tages Anzeiger» berichtet. In der Schweiz stünden 800 Jobs auf dem Spiel, weltweit gar 10'000.

S+B schrieb in den ersten neun Monaten dieses Jahrs einen Verlust von 433 Millionen Franken. «Wir brauchen mindestens 325 Millionen Franken, sonst droht die Insolvenz», wird Sprecher Ulrich Steiner zitiert. Ursachen für den Verlust sind der Handelskrieg zwischen den USA und China und Absatzschwierigkeiten der deutschen Autoindustrie, die zu einer Krise in der Stahlindustrie geführt haben.

Vekselbergs Einfluss soll beschränkt werden

Nächsten Montag findet eine ausserordentliche Generalversammlung statt. Einer der bisherigen Grossaktionäre, Martin Haefner, hat zugesagt, die beöntigten 325 Millionen einzuschiessen. Unter folgenden Bedingungen: dass er danach 37 Prozent der Firma besitzt, dass er den übrigen Aktionären kein Übernahmeangebot machen muss und dass die Einflussnahme des bisher grössten Aktionärs, der Lewit Holding, beschränkt wird.

Hinter der Lewit steht Viktor Vekselberg, der auf der Sanktionsliste der USA geführt wird. ­Haefner möchte laut «Tages Anzeiger» vermeiden, dass S+B deshalb Probleme bekommt.

Finma nimmt sich der Sache an

Die Übernahmekommission (UEK) hat nun entschieden, die Bedingungen seien nicht zulässig. Man könne S+B auch anders retten. S+B hat gegen das UEK-Verdikt bei der Finanzmarktaufsicht (Finma) ­Rekurs eingereicht. Deren Entscheid noch vor der GV sei «lebenswichtig».

Es handle sich um eine «erfundene Drohkulisse», wird hingegen ein «mit der Sachlage vertrauter» Beobachter zitiert. Sprecher Steiner widerspricht: «Wenn sich die ­Bilanz weiter verschlechtert, dann könnten die Revisoren die Unternehmensfortführung infrage stellen. Das heisst, dann droht die Insolvenz und damit der Konkurs.» Die Finma will den Fall nun dringlich behandeln.

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