Tourismusstrategie auf dem Prüfstand

Aktionäre stimmen über die Zukunft der Rigi ab

Wie viele Touristen sollen die Züge künftig auf die Rigi bringen? Darüber entscheiden nun die Aktionäre. (Bild: Rigi Bahnen AG)

Fünf Aktionäre der Rigi Bahnen fordern, dass auf die geplante Gondelbahn verzichtet, eine neue Strategie mit weniger Touristen sowie ein neues Marketingkonzept erarbeitet wird. Deshalb wird an der Generalversammlung darüber abgestimmt. Der Verwaltungsrat will von den Forderungen aber nichts wissen.

Wie weiter auf der Rigi? Diese Frage beschäftigt die Bewohner des Berges und die Rigi Bahnen gleichermassen. Insbesondere die Vision des Unternehmens, zwischen Weggis und Rigi Kaltbad eine neue Gondelbahn zu bauen, umkünftig bis zu einer Million Touristen auf den Berg zu befördern, sorgt seit einiger Zeit für teils gehässige Diskussionen.

In diesem Zug wurde von einer Gruppe rund um den Rigi-Bewohner René Stettler eine Petition lanciert, die eine Obergrenze von 800'000 Besuchern pro Jahr fordert. Welche der beiden möglichen Entwicklung sollen die Rigi Bahnen also anstreben?

Neues Gästesegment und keine Gondelbahn

Darüber können am 14. Mai die Aktionäre an der Generalversammlung abstimmen, da drei entsprechende Anträge eingereicht wurden. Wegen der Sicherheitsbestimmungen rund um das Corona-Virus werden die Aktionärinnen von einem Stimmrechtsverter verteten, womit die eigentliche Generalversammlung ausfällt.

Erstens wird verlangt, dass der Verwaltungsrat ein neues Konzept präsentiert, dass anstelle des so genannten «Master Plans Rigi» treten soll und die Anzahl Besucher auf 800'000 begrenzt .

Zweitens soll die Vermarktung dahingehend geändert werden, dass sie weniger auf asiatische Pauschaltouristen ausgerichtet ist. So möchten die Antragssteller dem «Billig»-Tourismus einen Riegel schieben, an den die Rigi so «verhöckert» werde.

Drittens wird schlicht und einfach gefordert, dass man auf die geplante Gondelbahn verzichtet.

Verwaltungsrat lehnt alle Anträge ab

Wenig überraschend stellt sich der Verwaltungrat der Rigi Bahnen gegen die Anträge, hatte er doch seine Absichten wiederholt und mit Nachdruck bekräftigt. Man wolle an der Strategie 2020-2024 unter dem Titel «Qualität schafft Mehrwert» festhalten.

Denn wie die «Luzerner Zeitung» schreibt hätten, nicht nur die Petitionäre sondern auch die Rigi Bahnen ein Interesse, die Landschaft und die Naturschönheiten des Berges zu erhalten. Gleichzeitig dürfe nicht vergessen werden, dass man die nötigen Mittel erwirtschaften müsse, um die Bergbahn betreiben zu können. Im Zuge der Erarbeitung der «Rigi-Charta 2030» habe man ausserdem beschlossen, eine Obergrenze von 800'000 Touristen abzulehnen.

Zur zweiten Forderung nach einem neuen Marketing-Konzept sagt der Verwaltungsrat, dass bereits heute 60 Prozent der Gäste aus der Schweiz stammen. Von den übrigen 40 Prozent reise nur die Hälfte aus Asien an – und dies auch bei schlechtem Wetter. Dadurch würden sie die Auslastung erhöhen.

Auch ein Verzicht auf die neue Gondelbahn, wie der dritte Antrag fordert, kommt für den Verwaltungsrat nicht in Frage, denn die Planungen würden seit sechs Jahren laufen. Ausserdem habe man aus verschiedenen Varianten die beste ausgewählt und werde noch einige Verbesserungen am Projekt vornehmen, zitiert die «LZ» den Verwaltungrat.

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