Reformierte Kirche: Leserbrief zum Personalgesetz

«Abwahl von Pfarrpersonen ist persönlichkeitsverletzend»

Im Rahmen des Balance Jugend Day 2014 der Reformierten Kirche Luzern erlebten heute zahlreiche Jugendliche eine spektakuläre Abseilaktion vom Turm der Lukas-Kirche.

(Bild: zvg)

In der reformierten Kirche Luzern hat das Kirchenparlament ein neues Personalgesetz beschlossen, wonach die Einstellung und Entlassung von Pfarrerinnen und Pfarrern neue Sache des Kirchenvorstands ist. Traditionell werden Pfarrer aber vom Kirchenvolk gewählt, weswegen dagegen das Referendum dagegen ergriffen wurde. Doch Max Kläy aus Meggen findet das Vorgehen der Gegner fragwürdig.

Die Synode ist das kirchliche Parlament. Dieses hat das Personalgesetz (PG) an zwei Lesungen im Detail diskutiert. 89 von 90 Artikel sind unbestritten.  Nur die Pfarrwahl beziehungsweise die damit verbundene öffentliche Abwahl von Pfarrpersonen durch die Stimmberechtigten ist strittig und hat zum Referendum geführt.

Diese Abwahl ist persönlichkeitsverletzend und rechtlich problematisch. Deshalb hat die Synode einen Antrag für die öffentliche Abwahl von Pfarrpersonen durch die Stimmberechtigten  mit 40 zu 5 Stimmen abgelehnt in der ersten Lesung. In der zweiten Lesung kamen leider keine Anträge mehr für eine gemeinsame Lösung einer möglichen Wahl.

Anstatt den parlamentarischen Prozess zu beleuchten, wird seitens des Nein-Komitees das Pfarrkapitel mit der Behauptung zitiert, dass alle Luzerner Pfarrpersonen das neue PG ablehnen.

Zwei Punkte stören mich daran. Erstens: Das Pfarrkapitel ist gemäss gültiger Kirchenverfassung (Paragraf 51) «ein Gremium der landeskirchlichen Organisation und unterstützt die Meinungsbildung in Synode und Synodalrat».

Mit angeblich einstimmigen Beschlüssen des Pfarrkapitels macht nun das Nein-Komitee Politik, obwohl es keine Statuten oder andere Regelungen zur Beschlussfassung gibt. Ich finde dies äusserst fragwürdig.

Zweitens: Ich kenne mehrere Pfarrpersonen, welche das Personalgesetz unterstützen. Mit einem Ja zum Personalgesetz wird es wieder möglich, das Zusammenleben zu fördern und die Gemeinschaft zu stärken.  

Max Kläy, Meggen

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