ÖV-Forderungen der Zentralschweiz

Abschnitt Zug-Luzern-Sursee soll ausgebaut werden

Auf der Abfahrtstafel im Luzerner Bahnhof sollen zukünftig mehr Verbindungen aufgeführt sein. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Mit 70 Prozent mehr Passagieraufkommen rechnet die Zentralschweizer Konferenz des öffentlichen Verkehrs (ZKöV) auf der Achse Zürich-Zug-Luzern-Sursee. Anders der Bund: Dieser sieht lediglich eine Steigerung von 30 Prozent vor. Doch für den Ausbau – unter anderem auch ein durchgehender Halbstundentakt – sind teure Bauprojekte vonnöten.

Wie in FABI, der neuen Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur, vorgesehen, haben die in der Planungsregion Zentralschweiz zusammengefassten Kantone Luzern, Zug, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden gemeinsam ein regionales Angebotskonzept für 2030 erarbeitet. Dieses wurde heute dem Bund überreicht, welcher neu Prozessführer bei der Bahnplanung ist.

Zentralschweiz bisher zu wenig berücksichtigt

Grundlage des eingereichten Angebotskonzeptes bildet eine umfassende Kapazitätsanalyse für 2030. Für diesen Zeithorizont rechnet die ZKöV beispielsweise auf der wichtigen Achse Zürich-Zug-Luzern-Sursee mit einer Nachfragesteigerung von bis zu 70 Prozent. Die Prognose variiert je nach Entwicklungsszenario. «Ohne einen Angebotsausbau der Bahn können wir die Nachfrage 2030 nicht mehr bewältigen», sagt Regierungsrat Niklaus Bleiker, Präsident der ZKöV. Im Gegensatz dazu prognostizierte der Bund für die Zentralschweiz eine tiefere Nachfrageentwicklung. Für die genannte Achse beträgt die Steigerung lediglich 30 Prozent.

Die Zentralschweiz sei bei den bisherigen Ausbauschritten wie beispielsweise bei der zukünftigen Entwicklung Bahninfrastruktur 2020 wenig berücksichtigt worden, obwohl die Region eine beachtliche Entwicklung hinter und vor sich habe. Deshalb soll die Zentralschweiz nun vom Ausbauschritt 2030 substantiell profitieren, verlangen die Kantonsvertreter.

Mindestens Halbstundentakt

Neben der genannten Strecke setzt das Konzept auf mehr Durchmesserlinien, welche die nationalen sowie regionalen Zentren besser verbinden und die Kapazität erhöhen sollen. So sollen beispielsweise die heutigen Linien auf der Achse Bern-Zofingen-Sursee-Luzern-Zug-Zürich miteinander verbunden werden, was neue Direktverbindungen wie etwa Sursee-Zürich oder Rontal-Bern eröffnen würde.

In der ganzen Zentralschweiz wird zudem eine Systematisierung der Angebote angestrebt. Dies bedeutet in der Regel mindestens den Halbstundentakt, bei entsprechender Nachfrage auch dichter.

Durchgangstiefbahnhof und Zimmerberg II nötig

Für das eingereichte Angebotskonzept sind Infrastrukturen wie der Durchgangstiefbahnhof Luzern und der Zimmerbergbasistunnel II notwendig. Bleiker unterstreicht: «Es zeigt sich einmal mehr, dass diese Bauwerke für die Zentralschweiz unumgänglich sind, damit sich unsere Region wie vorgesehen entwickeln kann.»

Der Bund wird nun die eingegangenen Angebotskonzepte bewerten, schweizweit harmonisieren und priorisieren. Anschliessend wird ein national abgestimmtes Zielangebot für 2030 erarbeitet. Der Bund wird dieses in den nächsten beiden Jahren mit den Kantonen der Zentralschweiz diskutieren, bevor es von den nationalen Parlamenten voraussichtlich 2018 behandelt wird.

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