UNESCO Biosphäre: Erster Tag der Artenvielfalt

941 Tier- und Pflanzenarten in 24 Stunden gefunden

Am vergangenen Wochenende spürten 40 Artenspezialisten über 941 verschiedene Tier- und Pflanzenarten im Entlebuch auf. Begleitend besuchten rund 400 Gäste die Exkursionen im Untersuchungsgebiet und Artenausstellungen im Entlebucherhaus. Der erste Tag der Artenvielfalt im Entlebuch vom 11. und 12. Juni 2016 sei ein grosser Erfolg gewesen, freuen sich die Organisatoren.

Der geheimnisvolle, zwei Millimeter grosse Entlebucher Höhlenbewohner, der Pseudoskorpion Pseudoblothrus thiebaudi, liess sich zwar nicht finden, dennoch sind die Organisatoren des ersten Entlebucher GEO-Tages der Artenvielfalt sehr zufrieden, schreiben sie in einer Mitteilung.

Trotz schwieriger Wetterbedingungen konnten innerhalb von 24 Stunden über 941 Tier- und Pflanzenarten gefunden und bestimmt werden. Rund 400 Personen nutzten dazu das vielfältige Exkursionsangebot der Experten im Untersuchungsperimeter in den Gemeinden Schüpfheim und Hasle und besuchten das temporäre Sammlungs- und Ausstellungszentrum, welches im Entlebucherhaus stationiert war.

Trotz durchzogenem Wetter viele Artenfunde

Die 40 Artspezialisten entdeckten und bestimmten insgesamt 941 Arten: 318 Gefässpflanzen-, 116 Moos-, 105 Flechten-, 73 Vogel-, 70 Käfer-, 53 Pilz-, 50 Spinnen-, 40 Schnecken-, 27 Nachtfalter-, 23 Schlupfwespen-, 11 Heuschrecken-, 10 Wildbienenarten, 9 Säugetier-, 8 Hummeln-, 7 Tagfalter-, 6 Libellen-, 6 Amphibien-, 5 Fledermaus- und 4 Reptilienarten.

Viele Funde müssen jetzt nachbestimmt werden, was die endgültige Artenzahl noch wesentlich ansteigen lassen wird.  Das eher nass-kalte Wetter machte die Artenjagd schwierig, insbesondere für Tagfalter- und Libellenspezialisten. Auf das Bestimmen von Fischarten in der Kleinen Emme musste wegen des hohen Wasserstands sogar ganz verzichtet werden. «Es wäre schon spannend zu erfahren, wie viele Arten wir bei schönem Wetter entdeckt hätten, vielleicht klappts beim nächsten Anlass in ein, zwei Jahren», meint Florian Knaus, der wissenschaftliche Koordinator der UNESCO Biosphäre Entlebuch.

Ziel des Tags der Artenvielfalt erfüllt

Absolute Raritäten oder spektakuläre Arten waren am Sonntagabend noch nicht bekannt. Grundsätzlich seien solche Funde aber auch nicht das Ziel. Vielmehr gehe es darum, auf die Vielfalt des pflanzlichen und tierischen Lebens und der Lebensgemeinschaften in ihrer ganzen Breite aufmerksam zu machen.

Dabei sollen auch Arten erfasst werden, die häufig sind oder als solche wahrgenommen werden. Oft sind es genau diese Arten, deren Verschwinden erst realisiert wird, wenn es schon (fast) zu spät ist. In diesem Sinn ist die Sichtung und Registrierung eines Feldhasen am Sonntagmorgen erwähnenswert. Die Bestandszahlen der einst sehr häufigen Tierart sind heute klein und es kann sich glücklich schätzen, wer einen Feldhasen beobachten kann.

Die gesammelten Daten werden in den nächsten Wochen von den Experten ausgewertet und von den Organisatoren publiziert. Die Zeitschrift GEO, welche die Aktivitäten aller Tage der Artenvielfalt koordiniert, wird die Resultate noch dieses Jahr veröffentlichen. Die Beobachtungsdaten werden gesichert und stehen danach für die Wissenschaft und das Monitoring der Artenvielfalt zur Verfügung.

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