Nicht nur Stadt Zug soll sich beteiligen

7,2 Millionen Franken für ein lebendiges Zuger Kulturleben

Rund 900 Leute waren in der Galvanik.

(Bild: Rolf Fassbind)

Die Zuger Kultur-Institutionen können aufatmen: Die Stadt unterstützt sie auch die nächsten Jahre. Aufgeworfen wurde jedoch das Thema, warum sich andere Gemeinden nicht finanziell beteiligen, wenn sie auch davon profitieren.

Der Grosse Gemeinderat hat an seiner Sitzung über Kulturvorlagen diskutiert: Ingesamt 7,2 Millionen Franken – 2,4 Millionen Franken im Jahr – sollen sechs Häuser vom Casino bis zur Galvanik von 2018 bis 2020 für ihre Leistungen erhalten (Einzelne Beträge siehe Kästchen).

Es ging um die Erneuerung der Betriebsbeiträge an folgende Institutionen: Museum Burg Zug, Zuger Kunstgesellschaft, Chollerhalle, Theater- und Musikgesellschaft Zug, Theater Casino Zug und Galvanik.

Für einmal Einigkeit im GGR

Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) stimmte allen Beiträgen in der Vorberatung einstimmig zu, erklärte GPK-Präsident Philip C. Brunner. Auch die CVP-Fraktion ist laut Othmar Keiser für alle sechs Leistungsvereinbarungen. «Beim Unterhaltsbeitrag ans Kunsthaus gibt es aber auch kritische Stimmen in der Fraktion», sagte er (zentralplus berichtete).

CSP-Gemeinderätin Monika Mathers meinte, die Fraktion Alternative-CSP stimme den Anträgen des Stadtrats zu. Die Kulturinstitutionen hätten in früheren Jahren teilweise schmerzhaft sparen müssen. Das sei zum Glück vorbei. «Ein Wermutstropfen ist aber, dass die Stadt Zug die Zentrumslasten alleine tragen muss», so Mathers.

«Es ist ein Wermutstropfen, dass die Stadt Zug die Zentrumslasten alleine tragen muss.»
Monika Mathers, CSP

SP: Erhöhung fehl am Platz

Laut Barbara Stäheli sei auch die SP für alle sechs Kulturvorlagen. «Auch wenn die finanziellen Zeiten heute besser sind, stimmen wir dem Antrag der Stadtrat aber zu, die Beiträge beizubehalten und nicht gleich zu erhöhen.» Kultur sei für die einen Zuger eine Geldvernichtungsmaschine, für andere ein Lebenselixier, so Stäheli.

Wer bekommt wieviel vom Kuchen?

Stiftung Museum Burg Zug jährlicher Beitrag: 340'000 Franken. Zuger Kunstgesellschaft und Stiftung Freunde Kunsthaus Zug: 490'000 Franken. Weitere 75'000 Franken für Ankauf von Werken der Zuger Kunstgesellschaft und 75'000 Franken für Unterhaltsarbeiten. Chollerhalle: 180'000 Franken. Theater- und Musikgesellschaft Zug: 412'000 Franken. Theater Casino Zug: 622'600 Franken. Verein Interessengemeinschaft Galvanik: 230'000 Franken. Total investiert die Stadt Zug damit pro Jahr 2,4 Millionen Franken in ihre Kulturhäuser.

Die FDP-Fraktion stimmt laut Stefan Moos den Beiträgen «zähnknirschend» zu. «Die FDP ärgert sich weniger über den Stadtrat als über die übrigen Gemeinden, die sich finanziell distanzierten von einem Engagement», sagte der Gemeinderat. Moos: «Wir planen einen Vorstoss, um dem Stadtrat beim Zuger Finanzausgleich 2018 den Rücken zu stärken.»

Das begrüsste der Zuger Stadtpräsident Dolfi Müller. «Hintergrundgeräusche helfen uns bei den Verhandlungen, die Karl Kobelt führt.»

SVP stellte ihren Änderungsantrag

Auch die SVP-Fraktion stimme allen Vorlagen zu, erklärte Philip C. Brunner. Er dankte den Kulturinstitutionen für ihre Transparenz. Beim Antrag zum Kunsthaus Zug erklärte Philip C. Brunner, die SVP-Fraktion lehne nicht den Betriebsbeitrag, aber den Unterhaltsbeitrag von jährlich 75’000 Franken ab (zentralplus berichtete).

«Wir wollen eine Perle da oben und nicht eine Baustelle, wo immer wieder herumgedökterlet wird.»
Philip C. Brunner, SVP, übers Kunsthaus Zug

Da komme sonst immer wieder eine Reparatur zum Vorschein. Brunner: «Wir stellen uns eine Vorlage vor, die vorsieht, dass wir eine bis zwei Millionen Franken investieren. Dann haben wir wieder eine Perle da oben und nicht eine Baustelle, wo immer wieder herumgedökterlet wird.»

Mit 23 zu 10 Stimmen abgelehnt

Die CSP-Gemeinderätin Monika Mathers meinte, das Kunsthaus sei wie eine ältere Frau, die man erneuern müsse. «Am Schluss kommt es teurer, wenn wir der Idee der SVP folgen.» Der Antrag der SVP sei gut gemeint und nicht etwa hinterlistig, meinte Stadtpräsident Dolfi Müller. Er bat den Rat so vorzugehen, wie vom Stadtrat beantragt.

Der Streichungsantrag der SVP hatte keine Chance. Er wurde mit 23 zu 10 Stimmen abgelehnt. Ja sagten die SVP-Vertreter und zwei CVPler. Nein stimmte die Linke und FDP-Vertreter.

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