Kulturgelder Luzern

680’000 Franken weniger für das Luzerner Theater

Die Salle Modulable soll mehr sein als nur ein Ersatz für das stark veraltete Luzerner Theater. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Seit Januar 2014 lebt das Luzerner Theater mit massiven Subventionskürzungen. Die Ensembles werden verkleinert. Das sei schmerzlich, heisst es von Seiten des Theaters, da neben den Darstellern auch weniger Techniker beschäftigt werden können.

Grosse Freude herrschte Anfang Jahr in der Kulturszene Luzern. 2,5 Millionen Franken fliessen zusätzlich in den Kulturbereich. Museen wie das Verkehrshaus und die freie Theaterszene im Südpol und Kleintheater profitieren.

Ruhig verhielt sich derweil das Luzerner Theater. Und das nicht ohne Grund. Seit Januar 2014 arbeitet das Stadttheater mit 680’000 Franken weniger an jährlichen Subventionen. Dies bleibt selbstverständlich nicht ohne Folgen. Das Ensemble wird um sechs Mitglieder verkleinert. In allen drei Sparten – Musiktheater, Schauspiel und Tanz – bleiben in der laufenden Spielzeit jeweils zwei Positionen unbesetzt.

Verwaltungsdirektor Adrian Balmer reagiert gefasst auf die Nachfrage von zentral+. Das Haus bereite sich seit der Verkündung des grossen Sparpakets vor zwei Jahren auf den Leistungsabbau vor.

Einsparungen betreffen vor allem Personal

Die Einsparungen von 680’000 Franken machen 3,5 Prozent des Gesamtbudgets des Luzerner Theaters aus. Das hört sich erstmal nach wenig an. Doch die Einsparung betrifft vor allem das Personal. Balmer erklärt: «Das Personal macht über 80 Prozent der Kosten eines Theaters aus. Bei den Sachkosten sind Einsparungen kaum möglich.»

Zukünftiger Gast

Dass die bei Luzernern sehr beliebte Schauspielerin Daniela Britt ab Spielzeit 14/15 nicht mehr dem festen Ensemble angehören wird, habe nichts mit den Kürzungen zu tun. Laut Mitarbeitern des Luzerner Theaters möchte die zweifache Mutter mehr Zeit für die Familie haben, wird aber weiterhin als Gast-Schauspielerin im Luzerner Theater zu sehen sein.

Zu Entlassungen aber soll es laut Balmer nicht kommen: «Wir müssen keine Künstler entlassen. Wir können sechs freigewordene Ensemblepositionen nicht neu besetzten.» Die Schauspieler, Sänger und Tänzer, die das Theater verlassen, wechseln zu anderen Häusern in der Schweiz und Europa und ihre Stellen bleiben ohne Nachfolger. «Die Verträge wurden mit allen Darstellern verlängert, die am Luzerner Theater bleiben wollten», so Balmer. Diese Fluktuationsrate sei an einem Haus wie dem Luzerner Theater absolut normal und habe mit den Subventionskürzungen nichts zu tun.

Mehr Gast-Engagements

Man werde in Zukunft allgemein vermehrt mit Gastdarstellern aus anderen Häusern zusammenarbeiten, bemerkt Balmer. So versuche man, dass die Qualität und auch die Quantität der Produktionen nicht unter den Kürzungen leiden.

Dennoch wird in der laufenden Spielzeit 2014/15 im Musiktheater eine Produktion weniger aufgeführt als üblich. Vor allem hinter der Bühne soll der Gürtel enger geschnallt werden. «Wir werden kaum noch Aushilfen in der technischen Abteilung beschäftigen können. Die technische Ausstattung muss vom festen Team gestemmt werden können und wird dadurch kleine Einschränkungen erfahren», so Balmer.

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