Erster Klimastreik in Luzern verläuft friedlich

500 Schüler gehen fürs Klima auf die Strasse

Vom Schwanenplatz strömt plötzlich eine weitere demonstrierende Menge vor die Kapellbrücke.

(Bild: sah)

«System change, not climate change»: Rund 500 Schülerinnen und Schüler zogen am heutigen Klimastreik durch die Luzerner Altstadt. Obwohl nur halb so viele wie erhofft mobilisiert werden konnten, zeigten sich die jungen Teilnehmer und die Verantwortlichen zufrieden.

Zu Beginn noch etwas verhalten versammeln sich rund 400 Personen diesen Freitag um 10 Uhr vor der Kapellbrücke in der Altstadt in Luzern. Sie begrüssen sich, stehen in kleineren Gruppen herum und reden aufgeregt miteinander. Viele von ihnen tragen ein Banner oder halten ein Schild in die Höhe: «För üsi Zuekonft», «Es gibt keinen Plan(eten)B», «Yes, we care». Es sind meist Schülerinnen zwischen 13 und 17 Jahren, die an der ersten Streikdemo fürs Klima in Luzern auf die Strassen ziehen.

«Wir haben nur diese Erde und auf diese müssen wir aufpassen.»

15-jähriger Demonstrant

«Ich bin hier, weil ich das Klima ein wichtiges Thema finde», sagt eine 14-jährige Schülerin, die an der Kantonsschule Alpenquai zur Schule geht. «Ich will nicht, dass die Natur und all die Tiere in Zukunft noch mehr leiden müssen», fügt sie an. Es sind viele vom Alpenquai, dem Musegg, aber auch von anderen Luzerner Schulen gekommen und nehmen für ihr Anliegen teilweise eine unentschuldigte Absenz in Kauf (zentralplus berichtete).

«Wir haben nur diese Erde und auf diese müssen wir aufpassen», meint eine andere Schülerin. «Es ist wichtig, dass wir ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen», meint ein 15-Jähriger, der gemeinsam mit seinen Schulkollegen von der Kanti Alpenquai an der Demonstration teilnimmt.

Weniger Personen als erwartet

Obwohl die erwarteten 1’000 Streikenden ausblieben, zeigten sich die Verantwortlichen und Demonstrantinnen zufrieden. Denn Luzern war bis heute eine der Städte, in denen noch nie fürs Klima demonstriert wurde – im Gegensatz zu Zürich und Bern, wo bereits seit einigen Jahren rund 1’000 Personen für eine klimafreundlichere Zukunft jährlich auf die Strassen ziehen.

Eine kurze Ansage mit dem Megafon mit dem Appell, sich nicht zu vermummen und keine Gesetze zu brechen, folgt kurz darauf. Die Demonstration, die vor der Kapellbrücke startet und sich über den Rathaussteg zum Jesuitenplatz schlängeln wird, um schliesslich auf dem Mühlenplatz ihr Ende zu finden, ist bewilligt.

Rund 500 Schülerinnen und Schüler haben sich heute für eine klimafreundliche Politik eingesetzt.

Rund 500 Schülerinnen und Schüler haben sich heute für eine klimafreundliche Politik eingesetzt.

(Bild: sah)

Ein Freudenschrei kündigt die Ankunft weiterer 100 Streikenden an, die vom Schwanenplatz zu der versammelten Meute vor der Kapellbrücke strömen. Es folgen grosser Jubel und Applaus und endlich kommt Bewegung ins Spiel. «What do we want? Climat justice. When do we want it? Now», stimmen alle mit ein und bewegen sich der Reuss entlang. Den Ton und die Sprüche geben etwas ältere Personen an, die den Klimastreik organisiert haben.

Einige Eindrücke des Klimastreiks in Luzern:

 

«Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft raubt», schreien sie während eines kurzen Zwischenhalts auf dem Rathaussteg. Sogar die Brücke vibriert im Takt der auf der Stelle hüpfenden Menge. Einige hören aus Angst, dass die Brücke unter der Last zusammenfällt, auf zu springen. Und schon geht der Zug weiter auf den Jesuitenplatz.

Nach einigen Ansagen ohne Megafon, die in den hinteren Reihen nicht gehört wurden, ertönt durchs Megafon schliesslich der passende Satz «Weil unsere Zukunft gehört werden muss». Die Sprecherin betont die Wichtigkeit, dass die Gesellschaft und Politik auf den Klimawandel aufmerksam gemacht werden sollen und dieser einen höheren Stellenwert erhalten soll. «System change, not climate change» antwortet ihr die Meute jubelnd, bevor der Zug weiter in Richtung Mühlenplatz zieht.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Peter Bossi
    Peter Bossi, 18.01.2019, 12:44 Uhr

    Systemwechsel durch Minderjährige, Grüne und Jusos? Nein danke ?

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